Kurz vor der WM erklärt Favoritin Laura Dahlmeier, wie sie es immer wieder schafft, in den letzen Runden alles aus sich rauszuholen und die Führende sogar oft noch einzuholen.
"Ich habe wohl eine Art Killerinstinkt", erklärt Dahlmeier im Interview mit der "Sport Bild". "Wenn ich eine Athletin vor mir sehe, kann ich noch mal ein paar Prozent mehr aus mir rausholen", erklärt die 23-Jährige ihre spektakulären Aufholjagden. Daher ist natürlich die Verfolgung ihre Lieblingsdisziplin. "Ich bleibe gern hinter der Konkurrentin und fahre dann eine gescheite Attacke."
Dahlmeier sagt, sie sei "stärker als ihr innerer Schweinehund". So könne sie auch zum Schluss noch an ihre Reserven gehen. "Hinter der Ziellinie kann ich ja ruhig umfallen. Dann kommt der Doktor und hebt mich wieder auf", scherzt die leidenschaftliche Kletterin.
Keine Parallelen zu Magdalena Neuner
Die Gesamtweltcupführende sieht zudem nur wenige Parallelen zu Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner. "Wir sind unterschiedliche Typen. Magdalena war immer eine Perfektionistin und hat alles geplant. Für sie war immer wichtig, in vertrauter Umgebung zu sein", sagte die Gesamtweltcup-Führende kurz vor dem Start der WM.
Sie selbst sei "dagegen superspontan. Bei mir muss nicht immer alles nach Plan laufen. Mir macht es am meisten Spaß, während der Trainingseinheit das Programm umzuschmeißen und zu improvisieren." So ersetzt sie gerne mal ein Training durch einen Berglauf oder durch eine Einheit an der Boulderwand.
Neuner hatte 2012 im Alter von 25 Jahren früh ihre Karriere beendet. Die Wallgauerin gewann unter anderem zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver und insgesamt zwölf Weltmeister-Titel. Dahlmeier geht als große Favoritin in die am Donnerstag beginnende WM in Hochfilzen.