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Nagelsmann cool: "Reaktion nicht so schlecht"

TSG-Coach Julian Nagelsmann  feierte den Sieg gegen Mainz ausgelassen
TSG-Coach Julian Nagelsmann feierte den Sieg gegen Mainz ausgelassen
Foto: © imago sportfotodienst
04. Februar 2017, 19:28

1899 Hoffenheim hat die erste Saison-Niederlage gut verkraftet und ist sofort wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt.

Auf einmal stand der eigentlich so besonnene Julian Nagelsmann bei den Fans auf dem Zaun. Selfies, Umarmungen, Abklatschen - für alles war der Trainer von 1899 Hoffenheim nach dem 4:0 (1:0) gegen den FSV Mainz 05 zu haben. Und das nicht nur, weil 80 Mitglieder seines Heimatvereins FC Issing im Block standen. Der Coach gab sich vor allem deshalb völlig gelöst, weil seine Schützlinge die erhoffte Reaktion auf die erste Saisonpleite gezeigt hatten.

"Ich habe ein bisschen was gelesen. Da wurde gefragt, wie wir mit der ersten Niederlage zurechtkommen", sagte Nagelsmann, dessen Team am vorangegangenen Bundesliga-Spieltag bei RB Leipzig (1:2) zum ersten Mal den Kürzeren gezogen hatte: "Für uns alle war es sehr wertvoll zu sehen, wie das Team auf diesen Miniatur-Rückschlag reagiert - und die Reaktion war nicht so schlecht."

Damit lag der Trainer richtig. Denn obwohl sich die Hoffenheimer vor 26.078 Zuschauern bis zum Offensiv-Feuerwerk in der Schlussphase schwer taten, sorgten Mark Uth (5.), Marco Terrazzino (82.) und der Ex-Mainzer Ádam Szalai (86./90.+1) am Ende für einen klaren Erfolg. Während der FSV die sechste Auswärtspleite in Folge kassierte, ist die TSG seit zehn Heimspielen ungeschlagen und hat damit ihren Klubrekord eingestellt.

Nagelsmann appelliert an die Gier seiner Kicker

Und das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht - davon geht jedenfalls Nagelsmann aus. "Wenn wir weiter die Gier haben und nicht satt werden, dann können wir uns über weitere Siege freuen", äußerte der 29-Jährige. Dem Trainer war deutlich anzumerken, dass er mittlerweile selbst an die erste Europacup-Teilnahme der Hoffenheimer Klubgeschichte glaubt: "Wenn man Spiele gewinnt, ist das im Allgemeinen von nutzen in der Tabelle."

Nagelsmann war so gut gelaunt, dass er richtig ins Plaudern kam. Dabei erzählte er vom Trainingsfleiß der Reservisten um Szalai und von den Standing Ovations der Spieler in der Kabine für Terrazzino, der es erst zum zweiten Mal in dieser Saison in den Kader geschafft hatte. Zudem berichtete der Coach von seinen "VHS-Kursen", die er den Spielern auf freiwilliger Basis seit Jahresbeginn zur "Fortbildung" anbietet: "Es kommen noch viele."

"Wünschen uns, dass das Stadion ausverkauft ist"

Dass nicht ganz so viele Zuschauer kamen, war das Einzige, was den Coach ärgerte. "Da haben wir noch Luft nach oben. Wir wünschen uns, dass das Stadion in den nächsten Wochen ausverkauft ist", sagte Nagelsmann. Ins gleiche Horn stieß auch Sportdirektor Alexander Rosen: "Dass wir so viele freie Plätze hatten, geht mir auf die Nerven. Das hat die Mannschaft nicht verdient."

Während sich die Hoffenheimer (34 Punkte) ihre Probleme also selbst bereiten, sieht es bei den Mainzern (22) ganz anders aus. "Wir müssen uns schütteln und die Dinge klar ansprechen", sagte Sportchef Rouven Schröder: "Für uns gilt es, fleißig zu punkten, um erst einmal die 40 Zähler zu erreichen." Trainer Martin Schmidt, der Neuzugang Bojan Krkić erst in der 75. Minute brachte, wurde noch deutlicher: "Jetzt wissen alle, was die Stunde geschlagen hat."

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