Neuzugang Sidney Sam gilt beim SV Darmstadt 98 als der neue Hoffnungsträger im Abstiegskampf. Seine Zeit bei Schalke 04 hat der 29-Jährige dabei nicht wirklich in guter Erinnerung, wie er im Interview mit der "Sport Bild" erklärte. Vielmehr habe er als Sündenbock in Krisenzeiten herhalten müssen.
"Es geht schneller, als man denkt. Ich war verletzt, es läuft nicht, dann wird der Trainer gewechselt. Und ich wurde suspendiert. Das war eine Sache, mit der ich nie gerechnet hätte", so Sam. Offiziell degradierte Ex-Coach Roberto Di Matteo ihn sowie Mannschaftskollegen Kevin-Prince Boateng wegen ihrer negativen Körpersprache.
Sam: "Das ist nicht mein Anspruch"
Der gebürtige Kieler widerspricht allerdings den Vorwürfen. Fehler habe er nicht gemacht: "Zu dem Zeitpunkt war klar, dass wir mit Schalke unser Ziel, die Champions League, verpassen. Es mussten Konsequenzen gezogen werden. Dafür wurden zwei Spieler ausgesucht", erklärt Sam weiter: "Das war keine schöne Sache, zumal ich in dem Zeitraum verletzt war." Auch nach seiner "Begnadigung" habe Sam nie wirklich Fuß fassen können: "Eigentlich habe ich in den vergangenen zwei Jahren nie eine richtige Chance bekommen."
Er selbst habe Schalke-Trainer Markus Weinzierl gebeten, ihn für die U23 in der Regionalliga West zu melden. Dort sei er endlich wieder "wichtig für die Trainer und die Mannschaft" gewesen. Neun Spiele bestritt Sam zuletzt für die Zweitvertretung der Knappen. Einfach sei die Situation dennoch nicht gewesen: "Nichts gegen die Regionalliga, aber ich habe mir schon manchmal gedacht: Das kann es nicht sein, das ist nicht mein Anspruch. Aber es war besser, als gar nicht zu spielen."
Frings schenkt Sam das Vertrauen
Nun freut sich Sam auf eine spannende und anstrengende Saison beim Tabellenschlusslicht aus Darmstadt. Zwar ging sein Debüt am vergangenen Wochenende gegen den 1. FC Köln mit 1:6 gehörig daneben, Sam übernahm jedoch als Elfmeterschütze Verantwortung. An der Niederlage konnte der Ex-Schalker aber auch nichts ändern.
Besonders froh sei Sam über das neue Vertrauen, das er von Lilien-Trainer Torsten Frings bekommt. Frings habe ihn von einem Wechsel letztlich "überzeugt": "Wenn der Trainer dich nicht will, bringt alles nichts. Das habe ich in den letzten Jahren festgestellt." Nun will Sam wieder angreifen: "Jetzt ist eine Chance gekommen, die ich nutzen will."



























