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GAP: Reichelt rast mit der Eins auf die Eins

Hannes Reichelt gewann zum zweiten mal in Garmisch-Partenkirchen
Hannes Reichelt gewann zum zweiten mal in Garmisch-Partenkirchen
Foto: © getty, Alain Grosclaude/Agence Zoom
28. Januar 2017, 13:26

Die Sonne schien, die Piste war bestens präpariert - es war alles wie am Vortag. Mit einem wichtigen Unterschied: Bei der zweiten Abfahrt auf der "Kandahar" in Garmisch-Partenkirchen konnte der Rettungshubschrauber am Boden bleiben. Der Sieger durfte sich deshalb diesmal ohne Einschränkungen freuen: Er hieß Hannes Reichelt, kommt aus Österreich und brachte das seltene Kunststück fertig, mit der Startnummer 1 eine Abfahrt zu gewinnen. Das war im Weltcup zuletzt Christof Innerhofer aus Südtirol im Dezember 2008 im italienischen Bormio gelungen.

Die deutschen Starter, mit großen Ambitionen zu ihrer Heimstrecke am Kreuzeck gefahren, kamen bei der Generalprobe für die WM in St. Moritz (6. bis 19. Februar) nicht so recht in Fahrt. Bester war wie am Vortag Andreas Sander, er belegte mit 1,44 Sekunden Rückstand auf Reichelt Rang 15, was er wegen zahlreicher Fehler als "positiv" bewertete. Josef Ferstl enttäuschte mit Rang 31 (+2,16 Sekunden). Thomas Dreßen erreichte Rang 32 (+2,39), Dominik Schwaiger Platz 39 (+3,03).

Sieger Reichelt hatte bereits am Vortag eine starke Leistung gezeigt - aber erst, nachdem er den oberen Streckenabschnitt vermasselt hatte. Er belegte dennoch Rang vier hinter Travis Ganong (USA), Kjetil Jansrud (Norwegen) und Peter Fill (Italien). Der zweite Versuch gelang ihm dann trotz der ansonsten ungeliebten Startnummer 1 hervorragend. Bei seinem zweiten Sieg auf der Kandahar nach 2015 gewann der Weltmeister im Super-G vor dem Südtiroler Fill (+0,16 Sekunden) und dem Schweizer Beat Feuz (+0,52). Der 36 Jahre alte Reichelt machte damit das Dutzend an Weltcup-Siegen voll.

Reichelt wollte die Nummer eins

Reichelt hatte die Nummer 1 entgegen sonstiger Gepflogenheiten ganz bewusst gewählt. Die Kandahar sei so schwierig, da habe er nicht mitansehen wollen, dass andere womöglich Probleme bekommen hätten, "deswegen fahr' ich da lieber zuerst runter". Außerdem habe er ja schon gewusst, was auf ihn zukomme, zumal der am Vortag so heftig kritisierte Kramersprung, an dem so viele Läufer in Schwierigkeiten gekommen waren, entschärft worden war. Zwar gab es dort erneut Stürze, diese allerdings gingen im Gegensatz zum Vortag glimpflich aus.

Während Reichelt sich nun vorgenommen hat, "den guten Flow" mit zur WM nach St. Moritz zu nehmen, müssen die Deutschen den richtigen Schwung erst noch finden. Zumindest Sander glaubt, dass die Richtung stimmt. Bei ihm sei die Zuversicht "positiver, als es das Ergebnis zeigt", behauptete er.

Mannschaftskollege Ferstl dagegen weiß, dass er bis St. Moritz dringend nacharbeiten muss. "In der Abfahrt", sagte er, "geht es momentan nicht so gut". Immerhin: Im letzten Super-G vor der WM in Kitzbühel war er starker Achter geworden.

Garmisch 2016/2017

1ÖsterreichHannes Reichelt1:53.83m
2ItalienPeter Fill+0.16s
3SchweizBeat Feuz+0.52s
4ItalienDominik Paris+0.76s
5NorwegenKjetil Jansrud+0.81s

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