Sprinter Nico Ihle hat beim Weltcup in Berlin einen weiteren Podestplatz verfehlt. Einen Tag nach seinem Sieg über 500 m (34,83 Sekunden) musste sich der 31-jährige Chemnitzer in 1:09,64 Minuten mit dem achten Platz zufrieden geben. Joel Dufter als zweiter deutscher Starter belegte in 1:10,26 Minuten den 14. Rang.
Den Sieg sicherte sich der Niederländer Kjeld Nuis, der in 1:08,25 Minuten den über sieben Jahre alten Bahnrekord des zweimaligen Olympiasiegers Shani Davis (USA/1:08,53) um knapp drei Zehntelsekunden verbesserte. Zweiter wurde Sprint-Europameister Kai Verbij (Niederlande/1:08,84) vor Håvard Holmefjord Lorentzen (Norwegen/1:09,03).
"Ich bin eher weniger zufrieden. Die ersten 600 Meter ging es ganz gut, aber in der letzten großen Außenkurve habe ich viel Zeit liegen lassen", sagte Ihle, der am Sonntag erneut über beide Strecken antritt: "Ich will über 500 m nochmal ein Klasserennen abliefern, ich hoffe, es wird nochmal eine schnelle Zeit. Die 1000 m gehe ich dann locker an."
Dannhauers Steigerung reicht nicht für die Top-10
Eissprinterin Judith Dannhauer konnte sich gegenüber dem Vortag steigern und wurde über 500 Meter Elfte. Doch die bisher beste Weltcup-Platzierung nach der einjährigen Babypause in 39,03 Sekunden stimmte sie nicht glücklich. "Ich war einfach noch zu hektisch. Aber auf dem Weg zu meinem Ziel Olympia gibt es noch viele Reserven", sagte die 34 Jahre alte Erfurterin. "Ich habe im März in einem kolossal schlechten Zustand wieder das Training aufgenommen, die Fortschritte sind jetzt unverkennbar."
Der Sieg am Samstag ging erneut an die Japanerin Nao Kodaira (37,57) vor der Tschechin Karolina Erbanová (38,28) und Heather Bergsma aus den USA (38,43).
Claudia Pechstein hatte kurzfristig ihren Start über 1500 Meter abgesagt. "Ich verzichte auf ärztliches Anraten auf einen Start und konzentriere mich ganz auf die 3000 Meter am Sonntag", sagte die 44-jährige Berlinerin der Deutschen Presse-Agentur. Zuletzt hatte die Langstreckenspezialistin über Probleme im Oberschenkel geklagt, die besonders bei schnellen Bewegungen akut werden könnten.
Beckert stark, Geisreiter schwächelt
Selbstvertrauen für den Saisonhöhepunkt auf der Olympiabahn in Gangneung sammelte derweil Patrick Beckert auf der Langstrecke. Der Erfurter landete über 5000 m in 6:19,34 Minuten auf dem fünften Rang, von Rang drei und dem Podium trennten ihn weniger als eineinhalb Sekunden.
"Es sind etwa acht Mann, die bei der WM um die Medaille kämpfen werden. Es ist wichtig, einer von diesen zu sein", sagte Beckert, der trotz eines mäßigen Starts "zufrieden" war.
Der zweite deutsche Starter Moritz Geisreiter musste sich in 6:31,17 Minuten mit dem enttäuschenden 14. Platz begnügen.
Die Bestzeit lief der Kanadier Ted-Jan Bloemen in 6:15,84 Minuten, Zweiter wurde Peter Michael aus Neuseeland (6:16,65) vor dem Niederländer Jorrit Bergsma (6:17,99).
