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EM: Trainer-Novize Szolkowy hat Titel im Visier

Robin Szolkowy (r.) war auch als aktiver Sportler erfolgreich
Robin Szolkowy (r.) war auch als aktiver Sportler erfolgreich
Foto: © getty, Atsushi Tomura
25. Januar 2017, 11:24

Der fünfmalige Paarlauf-Weltmeister Robin Szolkowy fasst in Russland als Trainer immer mehr Fuß. Bei den Europameisterschaften in Ostrau winkt dem Chemnitzer mit seinem Paar der erste große internationale Titel als Coach.

Dass er fünfmal Paarlauf-Weltmeister war, zählt für Robin Szolkowy in seiner neuen Rolle als Coach in Russland nichts mehr. "Man muss ganz viel neu lernen, wenn man hinter der Bande steht. Als Trainer ist eine Menge anders, aber kaum etwas leichter", sagt der Chemnitzer, der bei den Europameisterschaften in Ostrau den ersten großen internationalen Titel in seiner noch jungen zweiten Karriere gewinnen könnte.

Seine Schützlinge Evgenia Tarasova und Vladimir Morosov müssten dafür in der Ostravar-Arena Szolkowys langjährige Partnerin Aljona Savchenko und deren neuen Mitläufer Bruno Massot schlagen. Ein durchaus brisanter Fakt, mit dem der Chemnitzer in der ihm eigenen Unaufgeregtheit umgeht: "Ich habe doch mit Aljona eine extrem erfolgreiche und schöne Zeit gehabt." Die allerdings mit einem spektakulären Trennung 2014 alles andere als harmonisch endete.

"Riesenmöglichkeit, mir meine Sporen zu verdienen"

Daher geht man sich bei den europäischen Titelkämpfen auch weitgehend aus dem Weg. Der 37-Jährige ist zwar auch Nachwuchskoordinator für die Deutsche Eislauf-Union (DEU), doch der Schwerpunkt seiner Tätigkeiten liegt in Moskau. Als Novize mit einem solchen Spitzenpaar wie den Grand-Prix-Siegern Tarasova/Morosov arbeiten zu dürfen, empfindet Szolkowy als eine große Ehre: "Es ist eine Riesenmöglichkeit, mir meine Sporen zu verdienen."

Ohne es direkt zu sagen, ist die Herangehensweise seines einstigen Trainers Ingo Steuer für den zweimaligen Olympiadritten nicht unbedingt beispielgebend. "Grundlegend ist es bei mir so, dass immer das Paar die Fehler macht", sagt Szolkowy: "In einem so kleinen Team darf man nicht mit dem Finger auf andere zeigen und die Schuld zuweisen."

Szolkowy will weiter lernen

Ein Jahrzehnt lang litt Szolkowy selbst immer wieder unter solchen Vorwürfen Steuers, nun will er es eben besser machen. Und es scheint zu gelingen, wenn man den Worten seines Schützlings Morosov Glauben schenken mag: "Egal, was passiert, Robin reagiert immer ganz normal und ruhig. Er ist nicht nervös, das beruhigt auch uns Sportler", beschreibt der 24-Jährige die Zusammenarbeit mit dem Trainer aus Sachsen.

Noch verständigt man sich bei der täglichen Arbeit in der russischen Hauptstadt weitgehend auf Englisch, aber Szolkowy hat den Ehrgeiz, wenigstens mittelfristig mehr und mehr in der Muttersprache seines Duos zu kommunizieren. Ansätze von verbaler Alltagstauglichkeit sind bereits vorhanden: "Es reicht, um an der richtigen Metrostation auszusteigen und im Supermarkt die richtigen Produkte zu kaufen."

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