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Die Tops und Flops der Tournee-Geschichte

Sven Hannawald gewann 2001/2002 alle vier Springen der Tournee
Sven Hannawald gewann 2001/2002 alle vier Springen der Tournee
29. Dezember 2016, 11:29

Sven Hannawald gewann alle vier Wettbewerbe, der Japaner Yukio Kasaya musste kurz vor dem Gesamtsieg die Heimreise antreten: Die Vierschanzentournee hat in 65 Jahren Helden, aber auch unglaubliche Pechvögel hervorgebracht - die größten Tops und Flops in der Übersicht.

DIE TOPS

1. Peter Prevc

Peter dem Großen gelang im vergangenen Winter um ein Haar die perfekte Tournee. Der Slowene gewann sieben der acht Durchgänge, nur der zweite Sprung in Oberstdorf misslang ihm. Am Ende brachten ihm ein dritter Platz und drei Siege 1139,4 Punkte, nie zuvor war diese Marke erreicht worden - nicht einmal von Sven Hannawald, der bei seinem legendären Vierfachsieg 2001/2002 "nur" auf 1077,6 Zähler gekommen war.

2. Janne Ahonen

"Eisberg", "Finnair" oder einfach nur der erfolgreichste Skispringer der Tournee-Geschichte. Der Finne gewann fünfmal - Rekord. "Wenn ich ein alter Mann bin, werde ich auf diese Marke verdammt stolz sein", sagt Ahonen. Trat zweimal zurück, kam zweimal wieder, fehlt dieses Jahr krankheitsbedingt. Leerte im März 2005 einmal zusammen mit Risto Jussilainen 24 Dosen Bier und flog am nächsten Tag in Planica auf 240 Meter.

3. Sven Hannawald

Gewann die Tournee nur einmal, doch der Winter 2001/02 bleibt unvergessen: "Ich hatte einen Lauf, den man nur schwer planen kann", sagt Hannwald heute über seinen historischen Vierfach-Triumph. Unglaubliche 14,89 Millionen Zuschauer saßen vor dem Fernseher, als Hannawald in Bischofshofen zum letzten Sprung ansetzte. Wurde Deutschlands Sportler des Jahres und Skisprung-Legende.

4. Björn Wirkokla

Holte von 1967 bis 1969 als bislang einziger Skispringer drei Gesamtsiege in Folge. Gewann insgesamt zehn Tournee-Springen, mehr schaffte keiner. War ein Sport-Allrounder, wie er im Buche steht: Bei Olympia 1964 startete er noch in der Nordischen Kombination, später wurde er Profifußballer: Als Stürmer von Rosenborg Trondheim gewann Wirkola 1971 das norwegische Double.

5. Jens Weißflog

Vier Tourneesiege machten den "Floh vom Fichtelberg" zum Skisprung-Helden in Ost und West. Seinen letzten Erfolg holte er 1996, stolze zwölf Jahre nach Gesamtsieg Nummer eins. Trat anschließend zurück und verabschiedete sich im Sommer mit einem Abschiedsspringen auf der Fichtelbergschanze in seiner Heimat Oberwiesenthal. Das Ergebnis: 102 Meter, Schanzenrekord.

DIE FLOPS

1. Yukio Kasaya

Gewann 1971/72 die ersten drei Tournee-Springen. Dann rief die Pflicht: In Japan begann die Vorbereitung auf Olympia im heimischen Sapporo. Kasaya reist brav ab und überließ den Gesamtsieg dem Norweger mit dem schönen Namen Ingolf Mork. Immerhin: In Sapporo holte Kasaya Gold. Einen Weltcup gewann er nie wieder.

2. Simon Ammann

Der Unvollendete. Viermal Olympia-Gold, Gesamtweltcup, WM-Titel: Der Schweizer hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Bis auf die Vierschanzentournee. "Die Tournee ist eine Knacknuss", sagte er einmal. Daran hat sich auch mit inzwischen 35 Jahren nichts geändert.

3. Eddie the Eagle

Heißt eigentlich Michael Edwards, weiß aber kein Mensch. Trat 1988 bei der Tournee auf den Plan und eroberte als schlechtester Skispringer der Geschichte die Herzen der Fans. 1989 stürzte der Spaßvogel in Innsbruck und brach sich das Schlüsselbein. Berühmteste Handbewegung: das Putzen der Brille. Edwards ist weitsichtig und auf starke Augengläser angewiesen. Seine Geschichte kam 2016 in die Kinos.

4. Martin Schmitt

Gewann 1998, 1999 und 2000 das Auftaktspringen in Oberstdorf - und verpasste jeweils den Gesamtsieg. So wie bei all seinen 18 Teilnahmen. Nun ist er in Rente - und als TV-Experte dennoch bei der Tournee dabei.

5. Matti Nykänen

Hatte zwei große Gegner: Jens Weißflog und den Alkohol. Der Hobby-Sänger, der sogar eine Goldene Schallplatte gewann, feierte zwar zwei Tournee-Triumphe in den Jahren 1983 und 1988, schaffte aber nie den Absprung ins richtige Leben. Schlagzeilen über Alkoholexzesse und die Verurteilung zu 26 Monaten Haft nach einem Angriff auf einen Freund bleiben haften. 2006 kam ein Film über das Leben des heute 53-Jährigen in die Kinos.

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