Der Wechsel des Brasilianers Oscar von Chelsea London nach China sorgte in den letzten Tagen für reichlich Gesprächsstoff. Von "Geldgier" und "Charakterschwäche" war die Rede, der 25-Jährige selbst soll betont haben, dass Geld nicht der Grund für seinen Wechsel zu Shanghai SIPG gewesen sei. Mit dieser Mär räumte sein künftiger Manager nun auf.
Im Rahmen einer Pressekonferenz verteidigte SIPG-Manager Sui Guoyang die hohe Ablösesumme. "Wenn wir nicht 60 Millionen Euro geboten hätten, glauben Sie, er hätte sich die Mühe gemacht, zu kommen? Es gibt große Unterschiede zwischen der CSL und Europas Top-Ligen. Es ist unrealistisch zu glauben, dass wir es anders geschafft hätten", räumte Gouyang unverblümt ein.
In den Medien war die Ablösesumme zunächst auf 70 Millionen Euro taxiert worden, doch Gouyang stellte auf besagter Pressekonferenz klar: "Die Ablösesumme lag tatsächlich bei 60 Millionen Euro." Damit bleibt der von der Stamford Bridge in die chinesische Metropole transferierte Brasilianer trotzdem der teuerste China-Export aus Europa.
Über China zurück in die Seleção?
Auch, wenn der 62-Jährige zugab, dass das Geld eine gewichtige Rolle im Transferpoker um Oscar gespielt hat, äußerte er dennoch Verständnis für den Schritt des Nationalspielers. Mitentscheidend für einen Wechsel sei vor allem Oscars sportliche Situation gewesen sein. Zuletzt kam der offensive Mittelfeldspieler unter Antonio Conte nur noch sporadisch zum Einsatz. "Er fühlte sich schrecklich, weil er auf der Bank saß und nichts beitragen durfte. Er ist so jung", so Gouyang.
Durch den Wechsel nach China erhoffe sich der Rechtsfuß gleichzeitig eine Rückkehr in die brasilianische Nationalmannschaft, wo Oscar zuletzt im November 2015 in der WM-Qualifikation gegen Peru zum Einsatz kam. Gouyang: "Einige seiner Landsleute spielen in der CSL und werden weiterhin in die Seleção berufen. Das hat ihm bei seiner Entscheidung geholfen."