Der frühere Junioren-Weltmeister Max Hopp ist bei der Darts-WM in London in die zweite Runde eingezogen. Am letzten Erstrunden-Tag besiegte der 20-Jährige den favorisierten Niederländer Vincent van der Voort (Nr. 20 der Weltrangliste) mit 3:1.
Noch vor zwei Jahren hatte der "Maximiser", aktuell die Nummer 38 der Welt, gegen den Trauzeugen von WM-Favorit Michael van Gerwen eine heftige 0:4-Niederlage erlitten. Bei seiner fünften WM-Teilnahme überstand Hopp damit zum zweiten Mal nach 2014 die Auftaktrunde.
Gegen den 21 Jahre älteren "Dutch Destroyer" verlor Hopp den ersten Satz recht deutlich. Knackpunkt der Partie wurde dann Durchgang zwei. Der Deutsche brachte sein bestes Darts ans Oche und holte sich den Satz glatt mit 3:0 Legs.
Hopp verbucht sechsmal die 180
Den Rückenwind durch den Ausgleich nahm Hopp mit und beherrschte die Partien in der Folge fast nach Belieben. Insgesamt sechsmal knallte der Deutsche die 180 ins Board. Sein Average lag schließlich bei bärenstarken 94.59, während die Statistiker für van der Voort nur 88.79 verzeichneten. Hopp traf zudem 58.82 Prozent seiner Versuche auf die Doppel, sein Kontrahent nur 20 Prozent.
"Ich kenne Vincent schon lange und bin froh, ihn heute geschlagen zu haben. Ich habe mein Bestes gegeben und sehr gut gespielt. Jetzt schaue ich von Spiel zu Spiel. Die Zuschauer waren heute großartig. Dieses Jahr ist die Stimmung noch besser als bei meinen letzten vier Teilnahmen", sagte der Youngster.
In der zweiten Runde wartet nach seinem Sieg am Abend nun Kim Huybrechts aus Belgien auf den "Maximiser".
Chisnall muss über die volle Distanz
Überraschend große Probleme hatte im Anschluss Dave "Chizzy" Chisnall. Die Nummer sieben der Welt musste beim 3:2 gegen den österreichischen Underdog Rowby-John Rodriguez über die volle Distanz, um die zweite Runde perfekt zu machen. Dort bekommt es der dreifache WM-Achtelfinalist mit Chris Dobey zu tun.
Im Duell mit "Little John" Rodriguez verschlief Chisnall den ersten Durchgang völlig, schlug dann aber zurück und ging seinerseits mit 2:1 in Führung. Doch sein 22-jähriger Kontrahent blieb eine harte Nuss und zwang den haushohen Favoriten, der immer wieder Konzentrationsmängel zeigte, in den Entscheidungssatz.
Doch der 36 Jahre alte Engländer spielte dort dann seine ganze Routine aus und gewann das Match durch ein 96er-Checkout. Am Ende hatte Chisnall einen 3-Dart Average von 98,72 in der Statistik stehen, Rodriguez kam auf 94,9. Insgesamt gelangen den Protagonisten 16 180er: Neun entfielen auf Chisnall, respektable sieben auf Rodriguez.
"Cobra" mit mehr Mühe als erwartet
In der ersten Partie des Abends schlug Vorjahres-Halbfinalist Jelle Klaasen aus den Niederlanden seinen Landsmann Jeffrey de Graaf mit 3:1. Das Oranje-Duell war jedoch knapper als erwartet.
Nachdem Favorit Klaasen im ersten Satz einen wahren Blitzstart hinlegte und de Graaf mit einem Average von über 120 förmlich überrollte, fing sich der Außenseiter erstaunlicherweise noch einmal.
Der 26-jährige de Graaf schnappte sich den zweiten Satz ohne Legverlust. Im dritten Durchgang konnte "The Rebel" diesen starken Eindruck jedoch nicht bestätigen. Die "Cobra" fand zu ihrem Spiel zurück und holte sich mit einem 3-Dart-Average von 96,02 und einer Doppelquote von 52,94 Prozent am Ende souverän den Sieg. In der zweiten Runde trifft Klaasen am kommenden Mittwoch auf "Historymaker" Brendan Dolan.
Huybrechts wirft sich schon einmal für Hopp warm
Im letzten Duell des Abends ließ Kim Huybrechts seinem Herausforderer James Wilson keine Chance. Der Belgier beendete das letzte Match mit einem überragenden 138er Finish (T19, T19, D12) und gewann am Ende mit einem glatten 3:0. Damit steht der 31-Jährige in der zweiten Runde und trifft dort auf die neue deutsche Hoffnung Max Hopp.
"The Hurrican" brillierte mit einem Average von 98.66, fünf Maximalausbeuten und einer Finish-Quote von 64.20 Prozent. Wilson lieferte mit 94.69 Punkten ebenfalls eine gute Leistung ab, checkte jedoch nicht gut genug aus (25 Prozent).


