Das Sportjahr 2016 hatte Triumphe, Enttäuschungen und Skandale zu bieten. Wir lassen die vergangenen zwölf Monate noch einmal Revue passieren. Heute im Best-of-Ranking von sport.de: die Plätze 15 bis 11. Im Fokus: ein bitterer Abend in Marseille, der Abschied einer Legende und ein flegelhafter Olympiasieger.
Platz 15: Frankreich zu stark für Jogis Jungs
Es hätte so schön werden können. Halbfinalsiege gegen den Gastgeber gehören spätestens seit der WM 2014 und dem 7:1-Triumph über Brasilien eigentlich zu den Lieblingserlebnissen der deutschen Fußballnationalspieler.
Doch die Nacht von Marseille wurde zum Alptraum für die Truppe von Bundestrainer Joachim Löw. Das Halbfinale vor 64.000 Zuschauern im Stade Vélodrome ging mit 0:2 verloren, der Traum vom ersten EM-Sieg seit 1996 zerplatzte jäh.
Im ersten Durchgang lieferten sich der Weltmeister und die Équipe Tricolore einen umkämpften Schlagabtausch. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte verursachte DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger nach einem Handspiel im Strafraum einen Strafstoß, der von Superstar Antoine Griezmann zur Führung verwertet wurde.
Nach der Pause rannte Deutschland wütend an. Doch in der 72. Minute war es erneut Griezmann, der mit seinem zweiten Tor den Knockout für das deutsche Team besorgte.
Bundestrainer Joachim Löw meinte im Anschluss an das Halbfinalaus trotzig: "Wir haben gute Spiele gemacht, die Mannschaft hat viel Leidenschaft gezeigt. Deshalb sind wir jetzt natürlich alle sehr enttäuscht, trotzdem haben wir ein gutes Turnier gespielt."
Platz 14: Gold Nummer 23! Phelps macht sich unsterblich
Diese Karriere ist mit Worten fast gar nicht zu beschreiben. Lassen wir die Fakten sprechen: Michael Phelps ging bei fünf Olympischen Spielen an den Start, holte in dieser Zeit unfassbare 23 Goldmedaillen. Hinzu kommen drei Silber- und zwei Bronzemedaillen.
Während seiner 16 Profi-Jahre stellte Phelps 39 Weltrekorde auf und hat in der Summe mehr Medaillen gewonnen als 108 einzelne Staaten in ihrer gesamten olympischen Geschichte zusammen. Die Goldmedaille über die 200 Meter Lagen bedeutete über diese Strecke außerdem die vierte Goldmedaille nacheinander für Phelps, was ebenfalls einen einmaligen Rekord im Schwimmen darstellt.
Das letzte Rennen der Karriere endete am 12. August mit einem letzten großen Triumph: Im Staffelrennen über die 100 Meter Lagen übernahm Michael Phelps als Zweiter den dritten Teil über 100 Meter Schmetterling und zog am britischen Konkurrenten vorbei.
Am Ende kraulte Nathan Adrian als Schlussschwimmer zum letzten Olympia-Gold der einmaligen Karriere des besten Schwimmers aller Zeiten. 23 Goldmedaillen - einfach unglaublich!
Platz 13: Kerber gewinnt in Down Under
17 lange Jahre mussten die Tennis-Fans auf einen deutschen Sieg bei einem der vier Grand-Slam-Turniere warten. Nachdem Steffi Graf im Jahr 1999 mit dem Sieg bei den French Open ihren letzten großen Erfolg verzeichnete, begann eine quälend lange Durststrecke für das deutsche Tennis.
Doch Angelique Kerber beendete am 30. Januar die Wartezeit. Sie legte in Melbourne bei den Australian Open ein herausragendes Turnier hin und siegte im Endspiel gegen die Weltranglistenerste Serena Williams nach einem tollen Kampf mit 6:4, 3:6 und 6:4.
Die 28-Jährige konnte den größten Moment ihrer bisherigen Karriere gar nicht recht fassen, freute sich in der Rod-Laver-Arena überschwänglich: "Ich kann das immer noch nicht glauben, es ist gerade alles wie im Traum. Ich weiß nicht, wie ich das heute geschafft habe."
Es sollte nicht der letzte Meilenstein im besten Karrierejahr der Angelique Kerber gewesen sein. Fortsetzung folgt...
Platz 12: Mit Kroos: Real Madrid gewinnt die Königsklasse
Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren wurde der Champions-League-Sieger in einem Madrider Stadtderby ermittelt. Und nach 2014 siegte auch bei der diesjährigen Auflage am 28. Mai zwischen Real Madrid und Atlético Madrid der königliche Rekordsieger von Trainer Zinédine Zidane.
In einem Fußballkrimi hatte es nach 120 Minuten nach Toren von Sergio Ramos (15.) und Yannick Carrasco (79.) unentschieden gestanden, also musste der Sieger der Königsklasse erstmals nach vier Jahren wieder im Elfmeterschießen ermittelt werden. Dieses entschieden CR7 und Co. am Ende mit 5:3 für sich.
Toni Kroos erlebte das nervenzerfetzende Ende der Partie nicht mehr als unmittelbar Beteiligter: Der deutsche Weltmeister wurde bereits in der 72. Minute der regulären Spielzeit ausgewechselt.
Mit dem elften Landesmeistertitel seiner Geschichte ist Real Madrid weiterhin die erfolgreichste Vereinsmannschaft des Kontinents.
Platz 11: Christoph Harting triumphiert und provoziert
Der jüngere Bruder des deutschen Leichtathletik-Stars Robert Harting legte am 13. August den Wettkampf seines Lebens hin und warf sich mit dem letzten seiner sechs Versuche zur Olympischen Goldmedaille.
Bis zum letzten Durchgang hatte der Pole Piotr Małachowski mit 67,55 Meter in Führung gelegen in einem Finale, welches ohne das bisherige deutsche Aushängeschild Robert Harting ausgetragen wurde. Der Olympiasieger von London war in der Qualifikation gescheitert.
Im sechsten und letzten Versuch legte Christoph Harting nochmals alles in seinen Wurf und beförderte sein Gerät auf stolze 68,37 Meter. Die Konkurrenz konnte nicht mehr kontern, der 26-jährige Harting hatte somit den größten Triumph seiner Karriere perfekt gemacht.
Trotz seiner sportlich überragenden Leistung erntete Harting an diesem Tag auch große Kritik. Der Grund war sein Verhalten auf der anschließenden Siegerehrung sowie der Pressekonferenz, wo der neue Diskus-Olympiasieger einen überheblichen Auftritt hinlegte.
Lesen Sie in den weiteren Teilen:
Platz 20 bis 16: Rekord-Bayern & Hawaii historisch
Platz 25 bis 21: Der Patriarch ist zurück
Platz 30 bis 26: BVB-Ballermänner mit Torrekord
Platz 35 bis 31: Der schnellste Mann des Landes
Platz 40 bis 36: Ciao Miro & Pogba reUnited
Platz 45 bis 41: Der Kapitän sagt Servus
Platz 50 bis 46: Wiese wird zur Maschine
