Die Seattle Sounders haben zum ersten Mal in ihrer Vereinshistorie den Titel in der nordamerikanischen Major League Soccer gewonnen.
Das Team um die ehemaligen Bundesliga-Profis Nelson Valdez und Andreas Ivanschitz besiegte in der Nacht zum Sonntag den Toronto FC im Finale mit 5:4 nach Elfmeterschießen. Nach Verlängerung hatte es 0:0 gestanden.
Roman Torres aus Panama verwandelte den entscheidenden Strafstoß, nachdem der Ex-Gladbacher Michael Bradley und Justin Morrow für Toronto sowie der Uruguayer Alvaro Fernández aufseiten der Sounders verschossen hatten.
Kurios: Bis zum Elfmeterschießen fabrizierte Seattle keinen einzigen eigenen Torschuss. Kein Wunder also, dass Sounders-Keeper Stefan Frei am Ende als Matchwinner gefeiert wurde. Der Torhüter der Sounders trieb vor allem in der Verlängerung mit mehreren Glanzparaden die Offensive der Kanadier zur Verzweiflung. Nicht ohne Grund wurde der 30 Jahre alte Schlussmann nach der Partie zum MVP, dem besten Spieler des Spiels, gewählt.
Ausgerechnet Frei, der von 2009 bis 2013 für Toronto spielte, wurde vor 36 045 Zuschauern bei Minusgraden in seiner alten Heimat zum Helden. "Es ist mir egal, wo es passiert ist: Wir haben Sounders-Geschichte geschrieben", sagte der 1,91 Meter große Keeper nach dem Titelgewinn. "Natürlich brauchten wir etwas Glück, aber das gehört dazu. Jetzt wird gefeiert."
Sounders wie Phönix aus der Asche
Mitte der Saison war das Team in der Tabelle abgeschlagen im unteren Bereich. Die Playoffs waren in weite Ferne gerückt. Nachdem Trainer Sigi Schmid Mitte Juli gehen musste, übernahm Schmetzer den Posten und führte Seattle mit einer Siegesserie noch in die K.o.-Runde - bis hin zum Titelgewinn.
"Jeder hat alles gegeben, hat mit Herz gespielt, aber wir wurden nicht belohnt. So ist Sport, so ist das Leben", betonte Torontos Kapitän Michael Bradley. Kanada muss weiter auf seinen ersten MLS-Sieger warten.
Schmetzer "unfassbar stolz"
"Ich denke, ich brauche etwas, bis das Ergebnis gesackt ist und ich verstanden habe, was passiert ist. Was ich aber weiß, ist, dass ich unfassbar stolz auf die Jungs bin", so Sounders-Coach Brian Schmetzer.
Seattle-Eigentümer Adrian Hanauer ergänzte: "Wir hatten sehr viel Druck in Seattle. Unsere Fans haben hohe Erwartungen. Es ist ein wenig erleichternd, den ersten Titel gewonnen zu haben. Jetzt wollen wir weitere."

























