Mitchell Weiser von Hertha BSC Berlin gehört zu den offensivstärksten Außenverteidigern der gesamten Bundesliga. Der gelernte Rechtsaußen habe sich in seiner Zeit bei Bayern München einiges von seinen ehemaligen Teamkollegen abschauen können. Besonders von einem: "Phillip Lahm ist mein Vorbild", sagte der 22-Jährige gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Besonders die Abgeklärtheit habe ihn bei Lahm beeindruckt. "Bei Philipp Lahm war es immer so, dass er in jeder Situation ganz ruhig geblieben ist. Er war nie hibbelig. Das hat sich sogar in seinen Bewegungen gezeigt - immer ruhig und kontrolliert", schwärmte der Junioren-Nationalspieler.
In einem Punkt ist Weiser seinem Idol sogar erkennbar voraus. Letzte Saison war der gebürtige Troisdorfer an sieben Hertha-Toren beteiligt (zwei Tore/ fünf Vorlagen), Lahm hingegen nur an zweien (ein Tor/ eine Vorlage). Und auch in der laufenden Spielzeit stellte er seine Torgefährlichkeit mit einem Treffer und zwei Assists bereits wieder unter Beweis.
Offensiverfahrungen machen Weiser stark
"Ich interpretiere die Rolle auf meine Weise", sagte der Hertha-Verteidiger zu seinem Spiel. Bereits in der Defensive denke er schon wieder ans Angriffsspiel: "Ich versuche möglichst immer, nach vorne zu verteidigen, damit der Gegner häufig mit dem Rücken zum Tor bleibt" so Weiser, der ergänzte: "Ich versuche zudem, den Pass so frühzeitig wie möglich abzufangen. Das sind zwei Wege, um mich dann auch gut in die Offensive einschalten zu können. Das ist mein Spiel."
Aber auch in der Defensivarbeit könne er von seinen Offensivqualitäten profitieren. Die Außenspieler in der Bundesliga seien fast alle "gut oder sehr gut, schnell und trickreich". "Da helfen mir bei den Duellen eins-gegen-eins meine eigenen Offensiverfahrungen."
Wann wird Weiser ein Thema für Löw?
Dass die deutsche Nationalmannschaft nach dem Rücktritt von Lahm nicht mit einem Überangebot auf der Position des Außenverteidigers zu kämpfen hat, ist hinlänglich bekannt. Umso verwunderlicher, dass Weiser bisher weiter auf sein A-Länderspiel-Debüt warten. Zuletzt forderte sogar Michael Preetz nach dem 3:0 der Hertha gegen Gladbach öffentlich die Nominierung seines Schützlings: "Ich mache das normalerweise nicht. Ich finde aber, dass Mitch eine Menge sportlicher Argumente geliefert hat, um mal eingeladen zu werden", sagte der Hertha-Manager Anfang November.
Weiser selbst sieht die ganze Thematik etwas gelassener. Er können von Niemanden etwas erwarten. "Ich kann nur etwas von mir selbst erwarten: meine Leistungen weiter so zu bringen und mich weiterzuentwickeln." Aber natürlich würde er sich freuen, falls ein Anruf vom Bundestrainer käme.
Bis dahin liege sein Fokus einzig und allein auf der Bundesliga. Die Berliner stehen derzeit auf einem starken dritten Tabellenplatz. "Wenn wir so weitermachen, dann wären meine Erwartungen an die Mannschaft schon erfüllt. Wenn wir an die 50 Punkte kommen, oder darüber hinaus, dann sind wir im internationalen Geschäft. Das sollte unser Ziel sein", gab der Youngster zu Protokoll.



























