Der ehemalige HSV-Aufsichtsrat Sergej Barbarez hat sich besorgt über den Umgang mit der Krise beim Bundesliga-Schlusslicht geäußert.
"Mir fehlt beim HSV der Blick für die Realität. Selbstverständlich können weder Verantwortliche noch Spieler jetzt sagen, wir sind schlecht und sperren den Laden zu, aber in dieser Situation Unentschieden als Erfolge zu werten, ist genauso kontraproduktiv", schrieb Barbarez nach dem 2:2 im Nordderby gegen Werder Bremen in einer "kicker"-Kolumne. "Es war vom Niveau her ein schlechtes Spiel, und der HSV steht auch nach den Eindrücken aus diesem 2:2 - leider - völlig zu Recht ganz unten".
Der Ex-Profi kritisierte auch Trainer Markus Gisdol für seine Aussagen nach dem Werder-Spiel. "Dass Markus Gisdol einen Fortschritt sieht, kann ich nur zum Teil nachvollziehen. Ja, der HSV hat sich Torchancen erspielt - aber: In der augenblicklichen Verfassung ist Bremen für mich derzeit noch schlechter als Hamburg", erklärte Barbarez und ergänzte: "Ein Heimspiel in dieser Situation muss deshalb einfach gewonnen werden. Das Gerede, es sei noch genug Zeit in der Saison, ist trügerisch und gefährlich."
40-Punkte-Marke? "Dazu fehlt mir der Glaube"
Im Duell mit dem Erzrivalen sei eigentlich alles vorbereitet gewesen, "um dieser Saison endlich eine Wende zu geben". Auch die Fans hätten noch einmal "alles mobilisiert", trotz ihrer Leidenszeit in der jüngeren Vergangenheit.
Die Chancen seines früheren Klubs auf den Klassenerhalt sieht der Bosnier pessimistisch. "Um annähernd an die 40-Punkte-Marke zu kommen, müsste die Mannschaft schon jetzt jedes zweite Spiel gewinnen - und dazu fehlt mir der Glaube. Jetzt muss angefangen werden mit dem Siegen. Und nach dem katastrophalen Saisonstart minimale und zwingend nötige kleine Schritte nicht als großen Fortschritt zu verkaufen, wäre ein wichtiger Schritt auf diesem Weg", so Barbarez.




























