Jürgen Klopp und der FC Liverpool haben den Sprung an die Tabellenspitze der Premier League verpasst. Im Duell gegen den Erzrivalen aus Manchester kamen die Reds nicht über ein torloses Remis hinaus.
Nach 90 intensiven, aber nur selten hochklassigen Minuten mussten sich José Mourinho und Jürgen Klopp mit einem mageren 0:0 zufrieden geben. Der FC Liverpool verbesserte sein Punktekonto nach dem achten Spieltag auf 17 und kletterte in der Tabelle auf Rang vier. Rekordmeister Manchester United steht mit 14 Zählern auf Platz sieben.
Obwohl die Gastgeber am Ende deutlich mehr Ballbesitz (65 Prozent), mehr Torschüsse (9:7) und mehr Schüsse auf das Tor (3:1) abgaben, brachten sie die Red Devils nur selten in Bedrängnis. Resultat war das erste 0:0 zwischen den beiden Erzrivalen seit dem 18. September 2005. Ein Ergebnis, das sich schon während des Spiels andeutete.
Manchester startet vielversprechend
Vom Anpfiff weg übernahmen die Red Devils die Kontrolle, echte Chancen erspielte sich die Mannschaft von José Mourinho in den ersten Minuten jedoch nicht. Ein Freistoß von Zlatan Ibrahimović aus rund 30 Metern sowie ein Abschluss von Paul Pogba aus ähnlicher Distanz landeten jeweils auf der Tribüne und verpassten das Tor des Ex-Mainzers Loris Karius deutlich. Liverpool wirkte zunächst ratlos und kam nur selten in das gefürchtete Umschaltspiel. Die Red Devils störten die Elf von Jürgen Klopp konsequent im Spielaufbau und entschärften so jeden Angriff bevor sich die Gastgeber in eine vielversprechende Abschlussposition spielten.
Nach einer knappen halben Stunde strampelten sich die Reds frei und zeigten sich häufiger in der gegnerischen Hälfte. Bis auf einen harmlosen Kopfball des Ex-Hoffenheimers Firmino (28.) hatte Liverpool, das in der ersten Halbzeit 66 Prozent Ballbesitz verbuchte, vor dem Seitenwechsel jedoch keine einzige nennenswerte Offensivszene. Mit einem Torschussverhältnis von 5:2 für die Gäste und vielen enttäuschten Gesichtern auf den Tribünen ging es mit einem gerechten 0:0 in die Kabinen.
Can vergibt die Chance zum 1:0
Sekunden nach dem Wiederanpfiff sorgte ausgerechnet der zuletzt nicht immer sicher wirkende Loris Karius für eine Schrecksekunde. Der Keeper spielte das Leder genau in den Fuß von Marcus Rashford, der am Strafraumrand lauerte. Der Youngster spielte den Ball direkt weiter zum in der Mitte wartenden Ibrahimović, der zum Leidwesen der zahlreichen United-Fans jedoch klar im Abseits stand.
In der 55. Minute waren es wieder die Gäste, die sich im gegnerischen Sechzehner zeigten. Nach einer Pogba-Flanke von der rechten Seite schlich sich Ibrahimović im Rücken der Verteidigung davon, brachte den Ball aus spitzem Winkel aber nicht auf das Tor.
180 Sekunden später verbuchte Liverpool die bis dahin größte Chance des Spiels. Nach einem starken Solo des Ex-Schalkers Joel Matip steckte der Innenverteidiger den Ball präzise in den Strafraum zu Emre Can durch. Der deutsche Nationalspieler wurde sofort von drei Gegenspielern in die Zange genommen, brachte den Ball aus acht Metern aber trotzdem noch auf das Tor. United-Keeper David De Gea tauchte blitzschnell ab und parierte den Schuss auf die linke untere Ecke.
De Gea rettet United
Die große Chance zur Führung schien die Hausherren zu beflügeln. Liverpool ließ die Gäste nun kaum noch durchatmen und schnürte das Team von José Mourinho regelrecht ein. Nach 71 Minuten belohnte Coutinho seine Mannschaft fast mit der Führung. Der Brasilianer zog aus rund 25 Metern ansatzlos ab und zwang United-Keeper De Gea mit einem Schuss auf das rechte obere Eck zu einer Glanzparade.
Die Reds blieben am Drücker, konnten sich in der Schlussviertelstunde aber nur noch eine große Möglichkeit erarbeiten. Sechs Minuten vor dem Ende grätschte Antonio Valencia Firmino in höchster Not den Ball vom Fuß. Der Ex-Hoffenheimer war zuvor mustergültig mit einem Hackenpass von Coutinho in Szene gesetzt worden. Es sollte der letzte Aufreger in einer Partie bleiben, von der sich nicht nur die Fans im Stadion sicher mehr versprochen hatten.































