Die Pole-Position hat Valentino Rossi in Motegi kein Glück gebracht: Bereits in der Anfangsphase beim Großen Preis von Japan 2016 kam der Yamaha-Fahrer zu Sturz und muss seine Hoffnungen auf den WM-Titel damit endgültig begraben. Er crashte in Kurve 10 auf Platz zwei liegend, kurz nachdem er seinen Teamkollegen Jorge Lorenzo überholt hatte und Jagd auf den führenden Marc Márquez machen wollte. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Rossi fuhr mit seiner demolierten Yamaha an die Box und konnte das Rennen nicht wieder aufnehmen.
"Es ist ein großartiges Gefühl. Vor dem Rennen dachte ich, es wäre unmöglich, hier bereits den Titel zu holen", sagte Márquez, der sein Punktekonto durch seinen fünften Saisonsieg auf 273 Punkte aufstockte: "Es war schwer, sich zu konzentrieren, nachdem ich mitbekommen hatte, dass erst Rossi und dann Lorenzo raus sind."
Auf der Strecke hatte sich Honda-Pilot Márquez an der Spitze zu diesem Zeitpunkt bereits einen Vorsprung auf Lorenzo erarbeitet. Der hatte den Start zwar gewonnen, musste die Führung aber schon drei Runden später an Márquez abgeben und sich zudem gegen Andrea Dovizioso (Ducati) behaupten, der sich dazu anschickte, den Kampf um Platz zwei zu eröffnen. Doch auch dazu kam es nicht mehr, denn Lorenzo rutschte vier Runden vor Schluss übers Hinterrad ins Kies und bescherte Márquez damit den vorzeitigen WM-Titel.
Viñales vs. Dovizioso
Nach dem Totalausfall der Werksyamahas ist der Spanier mit 77 Punkten und drei verleibenden Saisonrennen uneinholbar und kann in Japan, dem Heimatland von Honda, somit nicht nur seinen ersten Motegi-Sieg in der Königsklasse, sondern auch seinen dritten MotoGP-Weltmeistertitel feiern. Ein Szenario, an das vor dem Rennen wohl die wenigsten tatsächlich geglaubt haben. Für Rossi und Lorenzo geht es in der WM-Wertung nunmehr nur noch um den Vize-Titel.
Hinter dem Drama an der Spitze kam es zwischen Aleix Espargaró und Maverick Viñales (beide Suzuki) in der zweiten Rennhälfte zum teaminternen Duell, das letztlich Viñales für sich entschied und damit hinter Dovizioso erneut einen Podestplatz feiern konnte. Esparagó wurde Vieter. Dahinter komplettieren Cal Crutchlow (LCR-Honda), Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha), Alavaro Bautista (Aprilia), Danielo Petrucci, Scott Redding (beide Pramac-Ducati) und Stefan Bradl (Aprilia).
