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Fünfmal standen sich Angelique Kerber und Daria Gavrilova auf dem Court gegenüber, fünfmal gewann die Deutsche - bis heute. In Hongkong bezwang die Australierin erstmals die Nummer eins der Welt.
Nach knapp 75 Minuten war die Sensation perfekt! Gavrilova nutzte direkt ihren ersten Matchball und fügte Kerber im Vorfeld der WTA-Finals in Singapur eine empfindliche 3:6-1:6-Niederlage zu. Kerber haderte dabei vor allem bei den Bigpoints mit ihrem Spiel. Während ihre Kontrahentin im ersten Satz vier von sechs und im zweiten sogar drei von drei Breackchancen nutzte, konnte die Kielerin Gavrilova mit zwei von zehn Möglichkeiten das Service abknöpfen.
Zudem leistete sich Kerber sechs Doppelfehler. Eine Statistik, die weiter an Gewicht erhält, wenn man fünf Asse von Gavrilova hinzuzieht.
Besonders bitter erscheint die Pleite, da Kerber eigentlich gut aus den Startlöchern kam. Direkt zu Beginn verbuchte die US-Open-Siegerin einen Spielgewinn bei Aufschlag Gavrilova und schien einmal mehr eine Nummer zu groß für die 22-Jährige, doch dann wendete sich das Blatt krachend: Kerber konnte kein eigenes Aufschlagspiel mehr durchbringen. Klar also, dass auch ein Zu-Null-Break zum 3:5 die 28-Jährige nicht mehr retten konnte.
Es hapert beim Aufschlag
Im zweiten Durchgang steigerte sich die Australierin dann vor allem, wenn sie über den zweiten gehen musste (Gavriolova machte in diesem Fall zu 63 Prozent den Punkt, Kerber zu 16). Kerber brachte ihr Service hingegen gar nicht mehr auf den Court und machte nur noch fünf Punkte, wenn sie das Spiel eröffnete.
Auf die siegreiche Dame aus Down Under wartet im Halbfinale nun die Französin Kristina Mladenovi oder US-Girl Bethanie Mattek-Sands. Ganz überraschend kommt der starke Auftritt Gavrilovas allerdings nicht. Bereits in der letzten Woche zog die Nummer 38 der Welt beim Top-Turnier in Peking ins Viertelfinale ein. Dort unterlag sie Elina Svitolina, die eine Runde zuvor übrigens Kerber ausgeschaltet hatte.
Kerber verpasste damit ihre insgesamt zehnte Halbfinal-Teilnahme bei einem Tournament in dieser Saison, bleibt aber mit 59 Matchsiegen die mit Abstand erfolgreichste Spielerin 2016. "Ich brauche ein paar freie Tage", sagte die Linkshänderin. "Ich bin müde und brauche eine Menge Behandlungen, um für das nächste Turnier bereit zu sein."
