Der Start in die WM-Qualifikation war für die griechische Nationalelf vom ehemaligen Bundesligatrainer Michael Skibbe ein voller Erfolg. Nicht weniger als drei Siege aus drei Spielen haben die Griechen nach dem 2:0-Erfolg in Estland vorzuweisen und belegen damit aktuell hinter Belgien den zweiten Tabellenplatz der Gruppe H.
Der 51-Jährige, bekannt für seine ruhige Art, will den optimalen Start seiner Elf indes nicht überbewertet wissen: "Ja, das freut uns natürlich. Wir wissen allerdings auch, dass die Gegner Gibraltar, Zypern und Estland nicht gerade zur ersten Kategorie zählen, jetzt kommen erst die Prüfsteine Bosnien-Herzegowina und Belgien", erklärte Skibbe im "kicker". Nichtsdestotrotz scheint der gebürtige Gelsenkirchener mit den Helenen auf einem richtigen guten Weg zu sein. Beleg dafür sind auch die beiden Testspielerfolge gegen Australien und die Niederlande (jeweils 2:1).
Schwieriger Start
Dass die Aufgabe in Griechenland keine einfache wird, dürfte Skibbe bei Amtsantritt im Herbst vergangenen Jahres bewusst gewesen sein. Er übernahm direkt nach den kapitalen Blamagen in der EM-Quali - mit den Niederlagen gegen die Färöer-Inseln als absoluten Tiefpunkt. Das Team um den Dortmunder Bundesligaprofi Sokratis lag am Boden. "Ich war vor allem als Psychologe gefragt", so der ehemalige Bundestrainer Skibbe.
"Jeder hat über den anderen gemeckert. Aber inzwischen haben alle ganz offen darüber gesprochen, alle wollen den Neustart, und den gehen wir nun weiter an", gibt er im "kicker" zudem interessante Einblicke ins Innenleben der Griechen zu Beginn seines Engagements.
An der Qualität des Kaders hat der Trainer des Europameisters von 2004 keinen Zweifel: "Die individuelle Qualität der Spieler ist ja durchaus vorhanden, wir haben Spieler aus der Bundesliga, aus Italien oder wie Mitroglou von Benfica Lissabon".
Die Bundesligalegionäre erhalten in diesem Zuge Sonderlob von Skibbe. So bezeichnet er den BVB-Verteidiger Sokratis als "Säule in der Defensive", lobt die Flexibilität von Neu-Leipziger Papadopoulos und auch Stafylidis vom FC Augsburg hat sich in den Augen vom 51-Jährigen "sehr gut entwickelt".
Rückkehr in die Bundesliga? "Natürlich wäre das irgendwann schön"
Eine Rückkehr auf die Trainerbank der Bundesliga schließt der bundesligaerprobte Coach nicht aus:"Natürlich wäre das irgendwann schön. Aber jetzt ist das kein Thema. Ich will erst wieder eine WM erleben, so wie 2002 mit Rudi Völler in Japan und Südkorea".
Bevor dieser Wunsch in Erfüllung, steht allerdings noch die Qualifikation auf dem Programm. Der Start war bekanntlich nicht so schlecht.