Das Drama um Valtteri Bottas beim Singapur-Grand-Prix war viel größer als bislang angenommen. Der Williams-Pilot, der das Rennen vor zwei Wochen aufgrund eines defekten Sicherheitsgurtes aufgab, wurde von der lebensrettenden Konstruktion überhaupt nicht mehr im Sitz gehalten.
Die Gurte seien teilweise komplett offen gewesen, schildert er im Vorfeld des Formel-1-WM-Laufes in Malaysia. Bottas macht seinem Team Beine: "Wir müssen definitiv etwas ändern", moniert er.
Das Prekäre an dem Vorfall ist, dass er sich wiederholt hat und Williams bekannt sein sollte. "Es ist nicht das erste Mal, dass es passiert ist. Schon vor einigen Jahren in Brasilien kam es vor", erinnert sich Bottas, während in Grove Ursachenforschung betrieben wird. "Wir wissen noch nicht, was das Problem verursacht hat. Wir sind aber dran und untersuchen die Konstruktion." Angst, in Sepang wieder nicht angeschnallt zu sein und sich einem unkalkulierbaren Risiko auszusetzen, hat er nicht.
Bottas weiß: "Schon für dieses Wochenende gibt es ein paar Änderungen, dazu führen wir einige Tests durch." Singapur ist für den Finnen, der beim Nachtrennen auch einen Reifenschaden, einen Unterbodenschaden und eine Beinahe-Kollision mit Sebastian Vettel zu beklagen hatte, abgehakt: "Da lief einfach alles schief. Es war eines der unglücklichsten Rennen, das ich jemals gefahren bin."
Bottas hatte nach 34 Runden aufgegeben, weil sich seine Sicherheitsgurte gelockert hatten. Einer Williams-Pressemitteilung zufolge, in der Chefingnieur Rob Smedley zitiert wird, hätte sich das Team zum vorzeitigen Feierabend entschlossen, weil bei dem Check an der Box zu viel Zeit vergangenen und ein Problem mit der Kupplung aufgetreten wäre. Offenbar bereiteten aber die Gurte weiter Probleme.
