Schwere Vorwürfe gegen Englands Nationaltrainer Sam Allardyce: Der 61-Jährige wurde heimlich dabei gefilmt, wie er Tipps zum Umgehen der Transferregeln gibt. Das berichtet der "Daily Telegraph". Er sagte unter anderem, dass er Agenten kennt, die das "die ganze Zeit" machen und fügte hinzu: "Man kann das immer noch umgehen. Es ist doch offensichtlich, dass das große Geld greifbar ist."
Allardyce war wohl im August bei einem Gespräch mit angeblichen Investoren aus dem Fernen Osten gefilmt worden. Der Coach soll in dem Gespräch gesagt haben, dass es möglich sei, die Regularien des englischen Verbands FA bezüglich der Dritteigentümer-Verträge zu umgehen. Die FA und auch der Weltverband FIFA haben diese Praxis verboten.
Bei den Investoren soll es sich in Wirklichkeit um verdeckte Reporter des "Telegraph" handeln. Wie die "BBC" berichtet, liegt das Filmmaterial bereits dem englischen Verband vor, der Ermittlungen aufgenommen hat. Laut "Telegraph" soll sich Allardyce auch über seinen Vorgänger Roy Hodgson lustig gemacht und einen Beratervertrag mit den "Investoren" abgeschlossen haben.
"Hinsetzen und Klappe halten"
Hodgson wurde vom englischen National-Coach abwertend als "Woy" bezeichnet. Außerdem sagte er über ihn: "Er hat nicht die Persönlichkeit dafür", öffentlich zu sprechen. Zudem sei sein Vorgänger im entscheidenden EM-Spiel gegen Island "zu unentschlossen" gewesen. Sein Assistent, Gary Neville, habe schlechten Einfluss ausgeübt. Ihm hätte man laut Allardyce befehlen sollen, "sich hinzusetzen und die Klappe zu halten."
Weiter kritisierte er die Spielweise der eigenen Nationalmannschaft. Die Spieler hätten eine "psychologische Barriere" und "kommen nicht klar." Und auch der englische Verband bekam einiges ab. Die Entscheidung, Wembley neu aufzubauen, beschrieb Allardyce als "bescheuert."
Am Sonntag gibt Allardyce sein Aufgebot für die nächsten beiden WM-Qualifikationsspiele bekannt. Am 8. Oktober trifft England im Wembleystadion auf Malta, am 11. Oktober ist Slowenien in Ljubljana Gegner der "Three Lions".
