Willkommen im Klub! Kurz nach dem Auftakt der BBL-Spielzeit hat sport.de einigen Neuverpflichtungen der Bundesligisten auf den Zahn gefühlt. Heute im Fokus: Jesse Sanders, neu bei der BG Göttingen.
Nach einer Saison in Tübingen sind die Veilchen die zweite Station in Deutschland für den US-Amerikaner. Nachdem der Point Guard in der vergangenen Saison wegen einer schweren Erkrankung nur selten zum Zug kam, soll er in Göttingen eine Führungsrolle übernehmen. Entsprechend groß ist Sanders' Vorfreude auf die bevorstehende Saison. Im sport.de-Interview erklärt der 27-Jährige, warum er sich für den Wechsel nach Niedersachsen entschieden hat, was er von seinem neuen Team erwartet und wie man auch die Großen der Liga schlagen kann
Willkommen im neuen Verein! Was hat Sie von dem Wechsel hierher überzeugt?
Danke, ich bin glücklich, hier zu sein. Es gab einige Gründe für mich, nach Göttingen zu gehen. Ich glaube, dass meine Art, Basketball zu spielen, sehr gut zu dem Stil passt, der hier unter Coach Johan Roijakkers gespielt wird – sehr schnell und selbstlos. Ich liebe es, so zu spielen und wollte gerne ein Teil eines Teams sein, das aus uneigennützigen und hart arbeitenden Spielern besteht. Außerdem lief die letzte Saison wegen meiner Erkrankung [langer Ausfall nach einer Magen-Darm-Infektion samt Folgeerkrankung, d. Red.] und einiger anderer Faktoren außerhalb des Sports nicht gut. Ich war also glücklich, in Göttingen eine weitere Möglichkeit zu bekommen, in der BBL zu spielen. Meine Frau und ich leben gerne in Deutschland und wir haben auch über Göttingen schon tolle Dinge gehört.
Mit einem neuen Verein kommen auch neue Fans. Stellen Sie sich ihnen kurz vor: Was können die Anhänger von Ihnen erwarten? Was sind Ihre Stärken, woran wollen Sie vielleicht noch arbeiten?
Zum Glück hatten wir schon einige Vorbereitungsspiele, bei denen die Fans schon voll dabei waren, das war beeindruckend. Ich konnte also schon ein paar Anhänger kennenlernen und sie haben uns schon ein bisschen spielen sehen. Ich versuche mein Bestes, in jedem Match 100 Prozent zu geben. Meine Position mag sich von Spiel zu Spiel ändern, aber ich werde immer sehr kampfbetont spielen. Ich denke, dass ich dem Team als Führungsspieler verbal helfen kann, aber auch auf dem Parkett den Ton angeben und Angriffe vorbereiten kann.
Welche Schlagzeile wollen Sie am Ende der Saison über Ihr neues Team lesen – oder auch gerade nicht lesen?
Ich gehe die Dinge positiv an. Mit positiver Energie, Uneigennützigkeit und harter Arbeit kann man viele Teams schlagen, die größere oder talentiertere Spieler haben. Ich würde also gerne über uns lesen, dass wir unglaublich hart arbeiten und eine Einheit bilden. Es ist beispielsweise immer ein gutes Zeichen, wenn jeder auch die gelungenen Aktionen, schwere Würfe oder Steals der Mitspieler feiert.
Ein spontaner Tipp: Welche Vereine ziehen am Ende der Saison in die Finals ein?
Das ist schwer zu sagen, darüber mache ich mir jetzt noch keine Gedanken. Es muss noch so viel Basketball gespielt werden, bis diese Saison entschieden ist. Ich konzentriere mich darauf, mein Bestes zu geben, mein Spiel immer weiter zu verbessern und als Team jeden Tag hart zu arbeiten. Wenn wir die Sache richtig angehen, werden wir am Ende zumindest sehr zufrieden mit unserem eigenen Ergebnis sein.
Abschließend ein Blick in die Vergangenheit: Wie sind Sie zum Basketball gekommen? Hatten Sie einen Plan B, falls es nicht zum Profi gereicht hätte?
Ich habe schon sehr früh mit dem Basketball angefangen, meine drei Brüder und mein Vater haben auch alle im Hinterhof gespielt. Als wir etwas älter waren, hat mein Vater uns trainiert und wir haben gemeinsam in einigen Teams in der Gegend von Houston gespielt. Was meinen Plan B angeht: Ich habe meinen Abschluss in Business Management an der Liberty University gemacht und ich glaube, den werde ich eines Tages auch noch brauchen. Für mich war aber immer klar, dass ich in die Fußstapfen meines großen Bruders Thomas treten will. Er hat vier Jahre vor mir als Basketball-Profi angefangen. Ich bin glücklich, dass ich jetzt immer noch Basketball spielen kann und dabei auch noch verschiedene Kulturen erleben darf. Ich danke Gott für diese Möglichkeit und freue mich schon auf diese Saison.

























