Bayern München geht im Basketball andere Wege. Ein neuer Trainer, viele neue Spieler, und auch Uli Hoeneß wird wohl bald wieder Dauergast in der Arena sein.
Auf der Wiesn war Uli Hoeneß schon wieder unterwegs. Und seine Basketballer können sich darauf einstellen, dass der ehemalige und künftige Präsident des FC Bayern in der neuen Saison wie früher als Stammgast bei ihren Heimspielen dabei sein wird. Hoeneß, der sein Projekt während der Haft nur aus der Ferne beobachten konnte, bekommt viel Neues zu sehen - es wurde aufgeräumt.
Umbauarbeiten auf und neben dem Feld standen im Sommer an, es war einiges los in München. Der Audi Dome wurde modernisiert, der Kader stark verändert, dazu steht nach dem Rücktritt von Trainer Svetislav Pešić dessen serbischer Landsmann Aleksandar "Sasa" Đorđević vor seiner Premiere.
Đorđević, als Spieler und Trainer sehr erfolgreich, will nach der enttäuschenden vergangenen Spielzeit mit dem früheren deutschen Meister angreifen. "Kein Spieler darf weniger Erfolgshunger haben als ich. So einfach ist das", gab der 49-Jährige die Richtung vor. Er sei übrigens "immer hungrig".
Erfolgstrainer ohne wenn und aber
Der ehemals beste Basketballer Europas hat sein Heimatland im vergangenen Monat bei Olympia in Rio zu Silber geführt, als Spieler war ihm das ebenfalls gelungen. Dazu wurde der einstige Point Guard Welt- und Europameister, außerdem mit seinen Klubs Meister in Spanien und Jugoslawien. Đorđević weiß, wie man gewinnt.
Wenn die Bayern ihren Neustart angehen, sind einige Renommierte nicht mehr dabei. John Bryant und Deon Thompson, Mitglieder der Meistermannschaft von 2014, wurden abgegeben. Auch der Schlüsselspieler Duško Savanović ging, Paul Zipser sucht sein Glück bei den Chicago Bulls in der NBA.
Dafür sind sechs Neue da. Unter anderem die deutschen Nationalspieler Alex King und Danilo Barthel, auch Devin Booker. Besonders vom Center, zuletzt MVP in Frankreich, erwarten die Bayern eine Menge. Als "unglaublich athletisch und kraftvoll" beschreibt ihn Geschäftsführer Marko Pešić.
Hohe Belastung?
Durch den Druck auf den Resetknopf werden die Bayern wohl etwas Zeit brauchen. Im Gegensatz zu Meister Brose Bamberg, der das Personal abgesehen von Kapitän Brad Wanamaker gehalten hat, muss sich die Mannschaft finden. Zur ersten Standortbestimmung geht es am Samstag zu den EWE Baskets Oldenburg.
Bevor es richtig ernst wird in den Playoffs, vergehen noch viele Monate. Bis dahin haben die Bayern im Kampf um die beste Ausgangsposition einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. Nach der Reform der Euroleague stehen für Bamberg allein in der Hauptrunde 30 (!) Spiele auf dem Programm. Die Münchner spielen im zweitklassigen EuroCup, vor der K.o.-Phase gibt es dort 16 Partien.
Hoffen auf Hoeneß
Die Meisterschaft bleibt das übergeordnete Ziel. Beim Angriff auf die Spitze hoffen viele auf Hoeneß. "Er ist ja ein großer Befürworter des Basketball-Projekts und will es sicherlich weiter wachsen sehen", sagte Kapitän Bryce Taylor der "Abendzeitung". "Wenn er wieder Präsident werden würde, würde uns das definitiv helfen."
Hoeneß wird im November zum Präsidenten gewählt und kehrt damit in das Amt zurück, das er im Frühjahr 2014 vor seinem Haftantritt wegen Steuerhinterziehung niedergelegt hatte. Und dann wird er sich auch wieder einmischen.























