In der letzten Zeit hatte Christian Dissinger oft mit Verletzungen zu kämpfen, vor allem das Kreuzband machte dem Handballer zu schaffen. Auch zur Zeit befindet er sich wieder in Reha-Maßnahmen nach einer Verletzung in Rio. Zeit, sich aus der Nationalelf zurückzuziehen - vorübergehend.
Der Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele 2016 ist ein Pechvogel. Aus einem Pferdekuss in Rio wurde ein Kompartmentsyndrom, welches eine Notoperation nötig machte. In der "FAZ" blickte er auf seine handballerische Zukunft: "Wann ich wieder spielen kann, ist ungewiss. Das Problem ist, dass es eine 30 bis 35 Zentimeter lange Schnittwunde ist. Die OP in Rio war nötig, um das Blut aus dem Muskel herauszubekommen."
Nach ersten Prognosen stand sogar ein Karriere-Ende im Raum. "Aber die Ärzte wussten, was sie machen mussten. Ich bin ja nach Olympia noch zweimal in Kiel in enger Absprache mit dem THW Kiel operiert worden." Reden möchte er aber nicht mehr so richtig über die harte Zeit. "Ich fühle mich fit und bin überzeugt, auch endlich mal wieder über einen längeren Zeitraum richtig fit zu werden."
Schwerpunkt auf THW
Viele Verletzungen sind der Überbelastung geschuldet, glaubt der 24-Jährige, "das ist ein unglaubliches Pensum." Und es bis Weihnachten im Drei-Tage-Rhythmus weitergeht, hat der Rückraumspieler einen Entschluss gefasst: "Ich habe mit Dagur Sigurðsson gesprochen und ihm gesagt, dass ich für den gesamten Rest der Saison meinen Schwerpunkt auf den THW legen und bei der Nationalmannschaft bis zum Sommer 2017 pausieren möchte."
"Ich habe viel nachgedacht und mir die Entscheidung nicht leichtgemacht", gibt der Nationalspieler zu, " ich spiele sehr gern für den DHB. Aber ich möchte auch ein starker Teil des THWs sein." Der Bundestrainer sei "sicherlich nicht begeistert" gewesen, aber er verstehe Dissingers Schritt. "Dafür bin ich ihm dankbar."
Die WM 2017 wird er damit auf jeden Fall verpassen. Er ahnt, dass das auch ein Risiko für die eigene Nationalmannschaftslaufbahn sein kann. "Aber ich muss auch an meine Karriere denken und will vor 10 000 handballverrückten Kielern in unserer Halle am liebsten immer spielen."



























