Valentino Rossi (Yamaha) hat den Heimsieg in Misano verpasst, obwohl er schneller fuhr als seine direkten Rivalen Jorge Lorenzo (Yamaha) und Marc Marquez (Honda). Aber Dani Pedrosa (Honda) fasste sich ein Herz und zeigte sich urplötzlich wieder in einer Form, die ihm die ganze Saison bislang gefehlt hat. Der Spanier nutzte einen weichen Vorderreifen aus und ließ alle drei Großen stehen. Er gewann den Grand Prix di San Marino e della Riviera di Rimini vor Rossi und Lorenzo. Marquez verpasste als Vierter das Podium.
Lorenzos Plan, vom Start weg vorne davonzufahren, ging nicht auf, weil Rossi mithalten konnte. Im Gegenteil: Rossi setzte sich Ende der zweiten Runde mit einem Block Pass in der Haarnadel an die Spitze. Zur Freude der Tifosi konnte er sich recht schnell freie Luft verschaffen, der Abstand pendelte dann rund um eine Sekunde. Von hinten stürmte aber zu diesem Zeitpunkt bereits Marquez heran. Dieser musste sich nach verhaltenem Start zunächst an Andrea Dovizioso (Ducati) und Maverick Vinales (Suzuki) vorbeiarbeiten.
Er brauchte bis zur neunten Runde, um an Lorenzo heranzufahren. Dort verharrte er zunächst, während Rossi an der Spitze durchatmete. Das Tempo pendelte sich bei 1:33.3 Minuten ein. Während sich alles auf einen Dreikampf der drei großen einrichtete, schaltete sich Pedrosa allmählich ein und fuhr sich mit immer wieder schnelleren Runden an das Paket heran. Sein Geheimnis: Ein weicher Vorderreifen - eine Wahl, die sich für ihn als goldrichtig erwies.
Mit Beginn der zweiten Rennhälfte griff der kleine Spanier in den Kampf ein und ließ Teamkollege Marquez stehen. Zwölf Runden vor Schluss war Jorge Lorenzo fällig. Die Frage war nun, ob der Spanier auch noch Rossi würde gefährden können. Nach drei Runden war er an Rossi dran. Eine Runde lang legte er sich den Doktor zurecht und überholte ihn sieben Runden vor Schluss ähnlich hart wie Rossi zuvor Lorenzo. Dieser blieb zäh und gab alles, um Pedrosa nicht davonziehen zu lassen. Doch er musste große Risiken gehen und machte mehrere Fehler. Pedrosa fuhr einen verdienten Sieg nach Hause.
