Lewis Hamilton hält seine Fabelrunde, die ihm am Samstag die Pole-Position für den Italien-Grand-Prix in Monza einbrachte, nicht für makellos.
Der Mercedes-Star sagt, dass ihm trotz einer knappen halben Sekunde Vorsprung auf Teamkollege Nico Rosberg Kleinigkeiten an seinem Umlauf gestört hätten. "Es sollte die beste Runde des Wochenendes sein und sie war es. Aber sie war nicht perfekt, denn sie ist nie perfekt", so Hamilton. "Es gab eine Kurve, in der ich mehr hätte rausholen können."
Der Weltmeister wäre nicht er selbst, würde er nicht mit einem zufriedenen Grinsen und lachend anfügen: "Sonst war sie ziemlich wahnsinnig." Dennoch hätte er nicht erwartet, so deutlich vor Rosberg zu liegen. Mercedes-Sportchef Toto Wolff bringt die Tagesform seiner Schützlinge ins Spiel. Und das berühmten Popometer. "Es gibt keine wissenschaftliche Erklärung", sagt er. "Lewis fühlt sich pudelwohl. Nico macht den Eindruck, als fühlte es sich nicht zu 100 Prozent richtig an."
"Heute war Lewis unschlagbar"
Schon an der Stimme des Deutschen hätte er erkannt, dass es irgendwo haken würde, unterstreicht Wolff. Rosberg selbst zieht den Hut vor Hamilton: "Er hat einfach einen großartigen Tag erwischt. Ich habe in jeder Kurve etwas verloren."
Auch Ex-Formel-1-Pilot und Rosberg-Berater Gerhard Berger staunt über die Leistung des Briten: "Heute war Lewis unschlagbar. Heute hat er eine super Runde hingebracht. Unter normalen Umständen wird es aber schwierig, ihn zu schlagen."
Zurück zu Hamilton und der perfekten Runde, die maximales Risiko erfordert. "Es ist nicht einfach, die Eier dafür zu haben", sagt Hamilton über Kalkül im Qualifying, bei dem Mercedes derzeit auch ohne den letzten Einsatz nicht vom Thron zu stoßen zu sein scheint.
Dennoch traut sich der Champion den heiligen Gral zu: "Ich weiß, was ich kann. Wenn die Balance, das Setup und die Bremspunkte stimmen, dann geht es. Aber wenn du 95 oder 98 Prozent herausholst...", dann reicht es auch noch locker, solange man in einem Silberpfeil sitzt.

