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Mi, 24.07. - So, 11.08.

Klishina nach Begnadigung überglücklich

Darya Klishina wird in Rio starten
Darya Klishina wird in Rio starten
Foto: © imago sportfotodienst
15. August 2016, 14:53

Die Wettkämpfe sind längst in vollem Gange, doch das Hin und Her um Russlands Leichtathleten bei Olympia nimmt eine weitere Wende. Weitspringerin Darya Klishina darf nun doch als einzige Sportlerin des Riesenreichs um Leichtathletik-Medaillen in Rio de Janeiro kämpfen.

Die Ad-hoc-Kammer des Internationalen Sportgerichtshofes CAS gab in der Nacht auf Montag dem Einspruch der 25-Jährigen gegen die Sperre durch den Leichtathletik-Weltverband IAAF statt.

Die Athletin habe nachweisen können, dass sie im "relevanten Zeitraum" außerhalb von Russland Dopingkontrollen in Wettkampf- und Trainingsphasen absolviert habe, teilte die Ad-hoc-Kammer in ihrer ersten Urteilsbegründung mit. Siebenmeterspringerin Klishina kann damit am Dienstag in der Qualifikation an den Start gehen.

Klishina äußert sich

Klishina war erleichtert. "Jetzt, da der Einspruch hinter mir liegt, kann ich mich Gott sei Dank auf meinen Wettkampf konzentrieren und meine Olympia-Erfahrung genießen, von der ich träume, seit ich als junges Mädchen mit dem Weitsprung begonnen habe", schrieb die Russin auf Facebook.

Es dürfte nun das finale Kapitel der Geschichte um die Starterlaubnis russischer Leichtathleten sein, für Klishina nimmt sie doch noch ein positives Ende. Dabei hatte die IAAF erst am Samstag die Ausnahmegenehmigung für Klishina zurückgezogen, es war eine ziemlich erstaunliche Wendung.

Verdächtige Proben aufgetaucht

Grundlage war die Auswertung neuer Daten aus dem McLaren-Report, der staatlich organisiertes Doping in Russland nachgewiesen hatte: Auch bei Klishina soll es demnach Unregelmäßigkeiten bei Dopingproben gegeben haben.

Nach "ARD"-Informationen waren zwei Urinproben von Klishina aufgetaucht, bei denen die Behälter Spuren enthielten, die auf ein illegales Öffnen schließen lassen. Zudem soll eine dieser Proben neben der DNA von Klischina auch die einer weiteren Person enthalten haben.

"Ich bin eine saubere Athletin"

Klishina reichte am Wochenende umgehend Klage gegen die Entscheidung beim CAS ein. "Ich bin eine saubere Athletin und habe dies unzählige Male ohne jeden Zweifel bewiesen", schrieb sie auf Facebook.

Klishina lebt und trainiert seit 2013 in Bradenton/Florida und befand sich somit vor den Spielen außerhalb des russischen Systems. Daher hatte sie ursprünglich als einzige Russin die Starterlaubnis für die Leichtathletik-Wettkämpfe erhalten. Alle weiteren russischen Leichtathleten um Stabhochspringerin Yelena Isinbayeva waren von der IAAF aufgrund des massiven Dopingskandals im Land nicht für die Wettkämpfe in Rio zugelassen worden. Auch deren letzter verzweifelter Versuch, den Bann anzufechten, wurde vom CAS abgelehnt.

Mutko wittert Verschwörung

Dass Klishina in diesem Zusammenhang überhaupt von dem Sonderstartrecht Gebrauch macht, war in Russland heftig kritisiert worden. "Ich wurde beschuldigt, eine Feindin des Vaterlandes zu sein", sagte Klishina, die in ihrer Heimat fast so unbeliebt ist wie die Doping-Whistleblowerin Yuliya Stepanova, die in Rio nicht starten darf. Im Internet forderten die "Trolle", Klishina möge gefälligst ihren Pass abgeben, sich nie wieder in Russland blicken lassen und bitte kläglich scheitern.

Der kurzfristige Versuch der IAAF, Klishina doch noch aus dem Verkehr zu ziehen, war allerdings von Russlands Sportminister Witali Mutko wiederum scharf kritisiert worden. "Das sind bewusste Provokationen, die mit voller Absicht getätigt werden. Ihr Ziel ist der russische Sport", sagte der Politiker noch am Sonntag der Nachrichtenagentur "Tass".

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