Kristin Gierisch und Jenny Elbe im Dreisprung, die WM-Dritte Gesa Felicitas Krause über die 3000 m Hindernis, Ruth Sophia Spelmeyer über die Stadionrunde oder die Sprint-Elite über die 100 Meter: Auch am zweiten Tag der Leichtathletik-Wettbewerbe von Rio hat der DLV wieder einige Athleten am Start, die um die Final-Teilnahme fighten. Angeführt von Carolin Schäfer gibt sich zudem das deutsche Siebenkampf-Trio die Ehre.
Nach dem durchwachsenen Start des DLV am gestrigen Tag setzte Gesa Felicitas Krause am Samstag direkt mal ein Ausrufezeichen. Die 24-Jährige sicherte sich in ihrem Vorlauf, in dem unter anderem die Weltjahresbeste Ruth Jebet aus Katar an den Start ging, mit einer Zeit von 9:19,70 locker Rang drei und steht damit sicher im Endlauf. Selbiges gilt für Jebet (9:12,62 Minuten) und die Äthiopierin Sofia Assefa (9:18,75),die in London Silber holte.
Der Rekord soll fallen
"Ich bin zufrieden, habe mir keine Gedanken über die Zeit gemacht. Der Renn-Plan ist aufgegangen", sagte Krause, die nicht einmal eine Sekunde über ihrer persönlichen Bestleistung (9:18,85) aus dem EM-Finale von Amsterdam im Juli geblieben und in die Nähe des deutschen Rekords von Antje Möldner-Schmidt (9:18,54) gelaufen war.
"Ich hoffe, dass der deutsche Rekord im Finale fällt. Ich hab es auf jeden Fall drin", fügte Krause im "ZDF" hinzu.
Sanaa Koubaa verpasste im zweiten Vorlauf zwar den Endlauf, stellte dabei aber eine neue persönliche Bestleistung auf: In 9:35,15 Minuten landete die 31-Jährige auf Rang neun. Im letzten von drei Vorläufen verfehlte auch Maya Rehberg klar das Finale.
Auch Gierisch auf Kurs
Licht und Schatten gibt es hingegen aus dem Lager der Dreispringerinnen zu berichten. Während die Hallen-WM-Zweite Kristin Gierisch mit 14,26 m auch ohne die geforderte Qualiweite zu knacken als Vierte das Finale erreichte, fehlten Jenny Elbe wenige Zentimeter. Die deutsche Meisterin setzte 14,02 m in den Sand und belegte damit Rang 13. Auf Platz zwölf, der zur Final-Teilnahme gereicht hätte, fehlten nur sechs Zentimeter.
Die Beste Weite setzte die kolumbianische Top-Favoritin Caterine Ibarguen (14,52 m) vor Paraskevi Papahristou aus Griechenland (14,43 m) und der Kasachin Olga Rypakova (14,39 m). Gierisch belegt in der Gesamtwertung Platz vier und meldet damit Ansprüche auf Edelmetall an.
Bestleistung pulverisiert
In einem schnellen fünften Vorlauf zeigte Ruth Spelmeyer über die 400 m eine überragende Leistung. In 51,43 Sekunden unterbot die 25-Jährige ihre alte persönliche Bestleistung beinahe um eine halbe Sekunde.
"Ich hab mir so fest vorgenommen, hier meine Bestleistung zu laufen. Olympia ist ein Ziel, an dem man jahrelang gearbeitet hat, um jetzt die Früchte zu ernten", gab sich Spelmeyer im Anschluss entsprechend zufrieden.
Schnellste in den Vorläufen war die Amerikanerin Phyllis Francis in 50,58 Sekunden. Auch Shaunae Miller (Bahamas/51,16) und Weltmeisterin Allyson Felix aus den USA (51,24) zogen als Vorlaufsiegerinnen sicher in die Vorschlussrunde ein. Felix kann in Rio de Janeiro zum fünften und sechsten Mal Olympiasiegerin werden. Das Finale über 400 m findet am Montag statt.
Eine herbe Klatsche setzte es hingegen für die deutschen Sprinter: Lucas Jakubczyk (10,29) und der deutsche Rekordhalter Julian Reus (10,34), der im Vorfeld mehrfach an der magischen 10-Sekunden-Marke schnupperte, hatten nicht den Hauch einer Chance, das Halbfinale zu erreichen. "Ich kann nicht sagen, was ich falsch gemacht habe", konstanierte Reus.
Rückschlag für Schäfer
Auch Siebenkämpferin Carolin Schäfer hat bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im Kampf um eine Medaille einen Rückschlag kassiert. Die 24-Jährige kam im Weitsprung mit 6,20 m nicht an ihre persönliche Bestleistung (6,31) heran und fiel nach fünf Disziplinen auf Rang sechs zurück.
Schäfer hat mit 4848 Punkten nun 119 Zähler Rückstand auf die drittplatzierte Britin Katarina Johnson-Thompson (4967). Deren Landsfrau Jessica Ennis-Hill musste derweil die Führung an die Belgierin Nafissatou Thiam abgeben. Thiam sprang 6,58 m und liegt mit 5018 Punkten nun knapp vor London-Olympiasiegerin und Weltmeisterin Ennis-Hill (5013), die auf 6,34 m kam.
Zweitbeste Weitspringerin war mit 6,55 m Claudia Rath, die sich dadurch von Platz 26 auf 14 (4608 Punkte) vorschob. Die frühere Vizeweltmeisterin Jennifer Oeser blieb mit 6,19 m klar hinter ihren Möglichkeiten und ist vor den letzten beiden Disziplinen Zehnte (4686).

