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Weltrekord! Ayana brilliert über 10.000m

Almaz Ayan läuft Weltrekord über 10.000 m
Almaz Ayan läuft Weltrekord über 10.000 m
Foto: © getty, Cameron Spencer
12. August 2016, 16:48

Almaz Ayana warf Kusshände ins Publikum, wenig später kniete sie freudestrahlend mit der äthiopischen Fahne neben der Anzeigentafel: 29:17,45 Minuten stand dort geschrieben. Weltrekord über 10.000 Meter, die alte Bestzeit der Chinesin Wang Junxia aus dem Jahr 1993 - pulverisiert.

Almaz Ayana warf Kusshände ins Publikum, wenig später kniete sie freudestrahlend mit der äthiopischen Fahne neben der Anzeigentafel: 29:17,45 Minuten stand dort geschrieben. Weltrekord über 10.000 Meter, die alte Bestzeit der Chinesin Wang Junxia aus dem Jahr 1993 - pulverisiert.

Ayana lief so schnell, dass es kaum zu glauben ist. Deshalb dauerte es nicht lange, bis die Sprache unweigerlich auf das Thema Doping kam. "Mein Training und Jesus sind mein Doping. Sonst nichts", sagte Ayana, die mehr als 14 Sekunden schneller war als die Chinesin. Und betonte: "Ich bin sauber."

Trauriges Kapitel

Aber während die Zuschauer die 24-Jährige frenetisch feierten, schüttelten viele Beobachter ungläubig mit dem Kopf. Denn die Zeit der Chinesin Wang schien in Stein gemeißelt - aufgestellt in einer dunklen Ära der Leichtathletik: Wang gehörte zur legendären "Schildkrötenblut-Armee" des berüchtigten Trainers Ma Junren. Die Laufgruppe hatte einst die Leichtathletik-Welt auf den Kopf gestellt. Das offizielle Erfolgsgeheimnis: hartes Training und Schildkrötenblut.

Erst Anfang des Jahres war allerdings ein Brief aus dem Jahr 1995 aufgetaucht, in dem die 43-jährige Wang beschreibt, wie sie gezwungen wurde, eine große Menge Dopingmittel "über Jahre hinweg" zu nehmen. Wang war 1997 zurückgetreten - einen positiven Test gab es nie. Der Brief wurde von neun Athletinnen unterschrieben.

Auch bei Ayana ist kein positiver Test bekannt, deshalb gilt auch für Äthiopierin die Unschuldsvermutung. Obwohl das ostafrikanische Land ebenso wie Dauerrivale Kenia wegen mangelhafter Anti-Doping-Arbeit ständig in der Kritik steht.

Erst im vergangenen Jahr hatte Ayanas Landsfrau, Weltmeisterin und Olympia-Favoritin Genzebe Dibaba, über 1500 Meter ebenfalls einen Uralt-Weltrekord unterboten: die 22 Jahre alte Bestmarke der Chinesin Qu Yunxia. Auch sie war eine Läuferin aus Mas Armee.

Thema Doping ein ständiger Begleiter

Erst Ende Juni war Dibabas Trainer Jama Aden in Spanien festgenommen worden. Dem ehemaligen Mittelstreckenläufer aus Somalia werden Handel sowie Verabreichung von Dopingpräparaten vorgeworfen. Dibaba selbst ist in puncto Doping bislang unbescholten.

Alle anderen Bestmarken auf der Bahn sind Relikte einer finsteren Epoche, dominiert durch die USA, den einstigen Ostblock und China: Der 100-m-Weltrekord durch Florence Griffith-Joyner (10,49/1988), der über 400 m durch Marita Koch aus der DDR (47,60/1985), der über 800 m durch Jarmila Kratochvilova (1:53,28/1983) - sie scheinen nicht mehr schlagbar zu sein. Das galt auch für Wangs Bestleistung.

Die Ergebnisse im Überblick:

Gold: Almaz Ayana (Äthiopien) 29:17,45 Minuten (Weltrekord)

Silber: Vivian Cheruiyot (Kenia) 29:32,53,

Bronze: Tirunesh Dibaba (Äthiopien) 29:42,56,

4. Alice Aprot Nawowuna 29:53,51, 5. Betsy Saina (beide Kenia) 30:07,78, 6. Molly Huddle (USA) 30:13,17, 7. Yasemin Can (Türkei) 30:26,41, 8. Gelete Burka (Äthiopien) 30:26,66

Die Weltrekord-Entwicklung über 10.000 m der Frauen seit der offiziellen Anerkennung durch den Weltverband IAAF:

32:17,20 Jelena Sipatowa (UdSSR) 19.10.1981 Moskau

31:35,3 Mary Decker-Slaney (USA) 16.07.1982 Eugene

31:35,01 Ljudmila Bragina (UdSSR) 29.05.1983 Krasnodar

31:27,58 Raissa Sadrejdinowa (UdSSR) 09.07.1983 Odessa

31:13,78 Olga Bondarenko (UdSSR) 24.06.1984 Kiew

30:59,42 Ingrid Kristiansen (Norwegen) 27.07.1985 Oslo

30:13,74 Ingrid Kristiansen (Norwegen) 05.07.1986 Oslo

29:31,78 Wang Junxia (China) 08.09.1993 Peking

29:17,45 Almaz Ayana (Äthiopien) 12.08.2016 Rio de Janeiro

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