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Mi, 24.07. - So, 11.08.

Und Phelps? Efimova attackiert US-Team

Lilly King (l.) und Yuliya Efimova (r.) werden keine Freunde mehr
Lilly King (l.) und Yuliya Efimova (r.) werden keine Freunde mehr
Foto: © getty, Clive Rose
12. August 2016, 10:42
sport.de
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Russlands Schwimm-Ass Yuliya Efimova ist aktuell wohl die umstrittenste Sportlerin der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Doch auch wenn - oder gerade weil - die 24-Jährige weltweit für Diskussionen sorgt, stellt sie sich nur zu gerne der Presse und verwundert dabei mit teils überraschenden Aussagen.

Schon die Olympia-Teilnahme der Brust-Spezialistin sorgte für Furore: Im März des Meldonium-Missbrauchs überführt, nach einer Doping-Sperre im Oktober 2013 Efimovas zweites Vergehen, wurde die Schwimmerin aus Grozny von den Spielen ausgeschlossen, tauchte kurz vor ihrem ersten Start am 09. August aber dennoch auf der Startliste über die 100 m Brust auf, da der internationale Sportgerichtshof Efimovas Einspruch im letzten Moment standgab. Resultat: zwei sportlich zweifelhafte Silbermedaillen über die 100- und 200-m-Bruststrecke.

Soviel zu den Fakten, wirklich entgeistert muss man jedoch sein, wenn man sich zu Gemüte führt, wie Efimova selbst auf die Abwehrhaltung der Sportwelt reagiert. Auf die Pfiffe des Publikums und die offene Ablehnung ihrer Kontrahentinnen, wie Rio-Siegerin Lilly King ("Mein Sieg war ein Sieg für den sauberen Sport") oder der Viertplatzierten Chloe Tutton ("Ich bin lieber Vierte und dafür sauber") angesprochen, mimte die zweifach überführte Dopingsünderin das Unschuldslamm:

"Natürlich bin auch ich gegen Doping. Ich habe nie etwas aus Vorsatz genommen", so die Russin. Abermals mit der Kritik Kings konfrontiert, erwiderte Efimova auf der Sieger-PK sichtlich genervt, dass ihre Trainer die einzigen Amerikaner seien, die sie respektiere. Die Aussagen des Rests kümmerten sie nicht.

Und Phelps?

Mehr noch: Efimova spielte den Ball gekonnt zurück und fragte, was King denn dann vom US-Schwimm-Helden Michael Phelps halte, der 2009 mit einer Marihuana-Pfeife fotografiert wurde - an der Leistungssteigernden Wirkung darf in diesem Fall allerdings ernsthaft gezweifelt werden. Auch an anderer Stelle hinkt der Vergleich, denn King verschont ihre Teamkollegen explizit nicht und stellte bereits öffentlich in Frage, warum die überführten US-Dopingsünder Tyson Gay und Justin Gatlin vom Verband für die 100m-Sprints nominiert wurden.

Alles in allem ist es allerdings nicht ausschließlich Efimovas Doping-Vergangenheit, die die Ablehnung der Sportwelt gerade auf ihrer Person bündelt, der Umgang der Russin mit dem Thema sorgt für Entsetzen. "Wenn du falsch parkst, bekommst du auch nur ein Knöllchen und musst nicht lebenslang ins Gefängnis", verharmloste Efimova zu Beginn der Spiele ihren Betrug.

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