Schwache Schiedsrichter und starke Gauchos haben den Siegeszug der deutschen Hockey-Männer bei Olympia in Rio vorerst gestoppt. Die bereits fürs Viertelfinale qualifizierte Mannschaft von Bundestrainer Valentin Altenburg kam gegen Argentinien am Donnerstag nicht über ein 4:4 (3:2) hinaus. Damit verlor Deutschland die Führung der Gruppe B an Erzrivale Niederlande, denn nächsten Gegner am Freitag (18:30 MESZ).
Abwehrspieler Mathias Müller rettete dem Champion mit seinem Treffer 8,9 Sekunden vor Schluss zumindest das Unentschieden. "Ich finde den Kampf und unser Finish super", sagte Altenburg: "Vier Gegentore sind aber zu viel."
In einer umkämpften Partie mit einigen umstrittenen Entscheidungen der Unparteiischen hatten zuvor Timm Herzbruch (15.), Christopher Wesley (24.) und Mats Grambusch (28.) zum zwischenzeitlichen 3:1 getroffen. Für Argentinien waren Lucas Vila (4.), Pedro Ibarra (29.), Gonzale Peillat (48.) und Matias Rey (57.) erfolgreich. "Wir können mit dem Unentschieden und auch dem Spiel phasenweise zufrieden sein", sagte Altenburg.
Gegen Oranje um den Gruppensieg
Nach den Erfolgen gegen Kanada (6:2), Indien (2:1) und Irland (3:2) war es das erste Remis im vierten Spiel. Am Freitag (13:30 Uhr OZ/18:30 MESZ) geht es für die Olympiasieger von Peking 2008 und London 2012 auf ihrem Weg zum erhofften Gold-Hattrick gegen Oranje um den Gruppensieg. Dabei muss die deutsche Mannschaft gewinnen.
"Wir sind bis zum Ende da, wir glauben an uns", sagte Stürmer Florian Fuchs und betonte: "Wir wollen den Gruppensieg holen und nichts liegen lassen. Ich bin mir sicher, dass dann eine andere deutsche Mannschaft auf dem Platz stehen wird." "Das klare Ziel ist es, gegen Holland zu gewinnen", erklärte auch Altenburg.
Kapitän Moritz Fürste diskutierte nach dem Halbzeitpfiff vehement mit den Schiedsrichtern. Gleich dreimal wurden die Unparteiischen per Videobeweis korrigiert - im zweiten Durchgang wurde es zunehmend hitziger. "Ich habe mich darauf konzentriert, die Jungs auf dem Feld zu halten, das war gar nicht so einfach", sagte Altenburg. Deutschland zeigte sein Kämpferherz, doch auch Argentinien gab nie auf. Als die DHB-Männer schon wie der Verlierer aussahen, traf Müller doch noch nach einer Strafecke.