Betty Heidler tut es wirklich - sie macht Schluss. Noch ein letzter großer Auftritt, am besten mit einer weiteren Olympia-Medaille versüßt, dann ist die Karriere vorbei.
Die deutsche "Miss Hammerwurf" verlässt die Bühne. "Ich möchte einen schönen Abschluss für mich selbst finden und dieses Stück Lebensgeschichte dann abschließen", sagte die 32-Jährige zuletzt dem "NDR".
Über ein Jahrzehnt verkörperte Heidler ihren Sport in Deutschland, sie warf Weltrekord, wurde Weltmeisterin und sorgte stets für Drama - ihre Nerven spielten der Frankfurterin oft einen Streich. Unvergessen bleibt der Gewinn von Olympia-Bronze in London vor vier Jahren, als ihr Wurf aufgrund eines Softwarefehlers, ausgelöst von einem verwirrten Kampfrichter, zunächst nicht in die Ergebnisliste aufgenommen wurde.
"Es ist lustig, dass sich so viele an den Messfehler erinnern können", sagte Heidler: "Wenn ich dann sage, 'ach übrigens, ich war die Betroffene', dann fallen die immer aus allen Wolken."
"Kann eine Medaille gewinnen"
Mit 75,77 m ist Heidler die Nummer zwei der Welt, die Polin Anita Wlodarczyk wird am Zuckerhut wohl nicht zu schlagen sein. "Wenn ich das abrufen kann, was ich kann, dann werde ich auch eine Medaille gewinnen", sagte Heidler vor der Qualifikation am Freitag.
Nach Rio wird sie sich mit der "Energie, die ich habe, anderen Zielen in meinem Leben widmen. Ich freue mich auch schon auf das, was danach kommt."
