Knapp an der Medaille vorbei! Der Augsburger Hannes Aigner ist in seinem Finale im Einerkajak auf den vierten Rang gefahren und hat einen Platz auf dem Podest damit denkbar knapp verpasst.
Der Slalomkanute absolvierte den Finallauf in 89,02 Sekunden und setzte sich mit dieser Zeit zwischenzeitlich an die Spitze des Finales, in dem die besten zehn Starter des Halbfinales qualifiziert waren. Nach ihm begaben sich allerdings noch fünf Konkurrenten auf die Wildwasserbahn.
Von diesem Quintett waren der Brite Joseph Clarke, der Slowene Peter Kauzer und der Tscheche Jiri Prskavec schneller als Hannes Aigner. In dieser Reihenfolge wurden demnach auch die Medaillen vergeben. Den Bronzerang des Tschechen verpasste der Augsburger dabei lediglich um drei Hundertstelsekunden. "Im Ziel habe ich gedacht, dass es für eine Medaille reichen könnte", sagte Aigner: "Ich bin trotzdem zufrieden, die anderen waren halt einen Tick besser." Wie Sideris Tasiadis, der zum Auftakt der Wettbewerbe im Canadier-Einer nur Fünfter geworden war, hatte Aigner in Brasilien Hoffnungen auf ein Topergebnis im Whitewater Stadium geweckt. Der Sportsoldat wurde Dritter der Qualifikation und kam im Halbfinale als Sechster locker weiter. Doch mit der Belohnung im Wettkampf wurde es nichts.
Das Warten auf den nächsten Olympiasieg im Kajak-Einer geht damit weiter. Siegbert Horn (1972/DDR), Oliver Fix (1996), Thomas Schmidt (2000) und Alexander Grimm (2008) hatten dafür gesorgt, dass in vier von bisher acht Entscheidungen bei Sommerspielen die Goldmedaille an Deutschland ging.
Für den Deutschen Kanu-Verband wird es damit schwierig, die eigene Zielsetzung von zwei Medaillen in den vier Slalom-Disziplinen noch zu erreichen. Letzte Hoffnungsträger sind am Donnerstag die Canadier-Zweier-Weltmeister Franz Anton und Jan Benzien sowie Europameisterin Melanie Pfeifer im Kajak-Einer der Frauen.
