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Schwimm-Bundestrainer Henning Lambertz kann sich über die Weltrekordflut in den ersten Tagen im olympischen Becken von Rio de Janeiro nicht freuen.
"Manche Dinge kann man erklären, andere bleiben erstmal unerklärlich", sagte er nach den Vorläufen am Dienstag: "Es muss nicht mit Doping zu tun haben, aber es gibt Fragezeichen." An den ersten beiden Wettkampftagen im Olympic Aquatics Stadium waren sechs Weltrekorde geschwommen worden.
Beim britischen Brust-Olympiasieger Adam Peaty, der gleich zweimal die Bestmarke über 100 m Brust verbesserte, habe er keine Bedenken. "Ich sehe, wie er arbeitet", sagte Lambertz: "Er ist nach Australien gegangen, hat viel investiert." Anders beurteilt der Chefcoach des Deutschen Schwimm-Verbandes allerdings die Leistungssprünge bei US-Star Katie Ledecky und Ungarns "Iron Lady" Katinka Hosszu: "Die sind erstaunlich."
Wo kommt die Sekunde her?
Ledecky hatte über 400 m Freistil ihren eigenen Weltrekord um fast zwei Sekunden verbessert, Hosszu schwamm bei ihrem Triumph über 400 m Lagen sogar 2,07 Sekunden schneller als die Chinesin Ye Shiwen, die vor vier Jahren in London viele Dopingfragen hatte beantworten müssen. "Wenn man fast 30 ist, wo kommen dann die Sekunden her?", fragte Lambertz mit Blick auf die 27-jährige Ungarin.
Bei Ledecky sei die Leistungsexplosion vor vier Jahren in London, als sie sich bei ihrem Sieg über 800 m Freistil um fünf Sekunden steigerte, nachvollziehbar gewesen. "Bei einer unbeschwerten 15-Jährigen kann man sich das erklären", meinte Lambertz. Mit 19 Jahren allerdings seien die Leistungssprünge der Amerikanerin, die mittlerweile die Weltrekorde über 400, 800 und 1500 m Freistil hält, aber "erstaunlich", formulierte der Bundestrainer betont vorsichtig.
