Angelique Kerber hat bei den Olympischen Spielen in Rio trotz zwischenzeitlicher Probleme den ersten Schritt zur anvisierten Medaille gemacht.
Die an zwei gesetzte Melbourne-Gewinnerin besiegte in ihrem Auftaktmatch die Kolumbianerin Mariana Duque-Marino mit 6:3, 7:5, ließ sich von den Tempowechseln und Stopps ihrer Gegnerin aber zeitweise aus dem Rhythmus bringen.
Im zweiten Durchgang musste die Favoritin aus Kiel beim Stand von 3:5 sogar einen Satzball abwehren. Nach 1:37 Stunden verwandelte Kerber ihren Matchball und zeigte die Sieger-Faust. Wegen Windböen konnte das Match erst mit knapp zweistündiger Verzögerung beginnen.
Unterstützung von der Gräfin
Die derzeit am Zuckerhut weilende Tennis-Legende Steffi Graf, die letzte deutsche Tennis-Olympiasiegerin (1988), setzt voll auf Kerber. "Ich will Angie nicht zu viel Druck machen, aber ich habe große Hoffnungen auf eine Medaille. Ich werde ihr weiter die Daumen drücken", sagte Graf im "SID"-Interview und lobte die Weltranglistenzweite: "Sie hat gezeigt, dass sie auf hohem Niveau mit sehr viel Selbstvertrauen spielt."
Kerber genießt derweil ihre Zeit in Rio. Besonders im Olympischen Dorf bekommt die 28-Jährige ihre neue Popularität zu spüren. "Bei den Spielen vor vier Jahren in London konnte ich noch unerkannt durchs Dorf schlendern, aber das hat sich geändert", sagte die Wimbledonfinalistin, "mittlerweile kommen andere Sportler zu mir und wollen Selfies".
Dabei hatte für sie das Abenteuer Olympia alles andere als vielversprechend begonnen. Drei Tage dauerte die Odyssee, dann erst war die Reise aus Montreal via New York nach Rio beendet. Anders als bei ihrer Zimmernachbarin Petkovic kam das Gepäck von Kerber aber pünktlich an.
Eröffnungsfeier unvergesslich
Die Spiele am Zuckerhut haben ungeachtet ihres sportlichen Abschneidens bereits tiefe Einrücke bei der Kielerin hinterlassen. Im Gegensatz zu Petkovic nahm Kerber an der Eröffnungsfeier im Maracana teil. "So etwas vergisst man sein Leben lang nicht mehr", schwärmte sie.
Die 28-jährige Kerber, die bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme 2012 in London im Viertelfinale gescheitert war, trifft am Montag auf die Kanadierin Eugenie Bouchard. Die Gewinnerin dieser Partie steht im Achtelfinale von Rio.
