Auch der bislang betont entspannte Schwimm-Weltrekordler Paul Biedermann bekommt allmählich Olympia-Fieber. "So langsam nimmt bei ihm die Spannung zu, er nimmt die Atmosphäre auf und wird immer fokussierter", sagte Biedermanns Heimtrainer Frank Embacher zwei Tage vor Beginn der olympischen Schwimmwettbewerbe: "Ein Paul Biedermann geht hier nicht an den Start, um im Halbfinale frei zu haben und stattdessen im Olympischen Dorf bei McDonald's zu essen."
Im letzten Einzelwettbewerb seiner Karriere, den Biedermann an seinem 30. Geburtstag am Sonntag über 200 m Freistil in Angriff nimmt, peilt der Hallenser seine erste Olympiamedaille an. Biedermann geht als Weltranglisten-Vierter (1:45,45 Minuten) an den Start. "Das wird ein Rennen, das er braucht: Ein paar Namen um sich herum, an denen er sich richtig hochgeilen kann", sagte Embacher.
Der Respekt der internationalen Konkurrenz vor dem Doppel-Weltmeister von 2009 ist nach wie vor vorhanden, wie Embacher beim Training am Donnerstag im Olympic Aquatics Stadium feststellte: "Wenn er einen Sprint gemacht hat, dann haben schon ein paar Uhren mehr geklickt als nur meine. Er war ja nun mal der erste Phelps-Bezwinger."
