Die Aussichten scheinen aussichtslos, doch die Unterstützung ist ungebrochen: In einer Online-Petition fordern mittlerweile über 230.000 Befürworter den Olympia-Start der russischen Doping-Whistleblowerin Yuliya Stepanova. Das Gesuch richtet sich an den deutschen IOC-Präsidenten Thomas Bach, die Leichtathletin am Zuckerhut als neutrale Athletin über 800 m doch noch an den Start zu lassen.
"Bitte helfen Sie mit, dass Whistleblower für die Risiken, die sie eingehen, um Missstände ans Licht zu fördern, nicht doppelt bestraft werden", schreibt Kai Beuter, der Initiator der Petition an Bach: "Bitte helfen Sie mit, dass Menschen auch zukünftig die richtige Entscheidung treffen und sich in den Dienst der Wahrheit stellen. Bitte helfen Sie mit, ein Zeichen zu setzen, dass die richtigen und nicht die falschen Menschen für Ihre Vergehen bestraft werden."
Das IOC hatte Stepanova, die mit ihrem Ehemann Vitali Stepanov dazu beigetragen hat, den russischen Dopingskandal in Russland aufzudecken, den Start in Rio untersagt. Zwar begrüßte die Ethikkommission Stepanovas Beitrag zum Anti-Doping-Kampf, da sie aber selbst mindestens fünf Jahre Teil des Systems gewesen sei, würde sie nicht die ethischen Anforderungen an einen olympischen Athleten erfüllen.
Die einzige russische Leichtathletin die in Rio teilnimmt, ist die Weitspringerin Darya Klishina. Die 25-Jährige lebt in den USA und unterzieht sich dem dortigen Anti-Doping-System. Der Rest des Teams um Stabhochspringerin Yelena Isinbayeva ist wegen der Suspendierung des russischen Verbandes nicht startberechtigt.