Hannover 96-Präsident Martin Kind möchte erst bei der Rückkehr des Klubs in die 1. Liga zurücktreten. Mit welcher Strategie der Aufstieg klappen soll, verrät Coach Daniel Stendel.
"Ich werde erst zurücktreten, wenn wir wieder in der ersten Liga spielen", kündigte Kind vor dem Saisonstart der 2. Bundesliga an. Die als Top-Favorit gehandelte 96-Mannschaft bestreitet am Freitag beim 1. FC Kaiserslautern ihr erstes Zweitliga-Match nach 14 Jahren. Clubchef Kind fordert die sofortige Korrektur des Abstiegs, Trainer Daniel Stendel und Manager Martin Bader folgen ihm fast bedingungslos. "Unser Ziel ist der direkte Wiederaufstieg. Das gelingt nicht schon am ersten Spieltag und funktioniert nur über eine stabile Mentalität sowie einen engen Zusammenhalt", erklärte Stendel.
Der 42 Jahre alte Ex-Profi hat seit seiner Amtsübernahme vor vier Monaten einen ungewöhnlichen Stimmungsumschwung herbeigeführt. Den Abstieg konnte der Nachfolger des gescheiterten Thomas Schaaf zwar nicht mehr verhindern, doch in den restlichen fünf Erstliga-Partien peppte er das zuvor leblose Team mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs auf und entfachte im Umfeld zur großen Freude von Kind wieder Begeisterung für die Marke "96".
Sobiech im Fokus
Entsprechend groß ist in Hannover die Zuversicht, dass trotz der Abgänge von Torwart Ron-Robert Zieler, Spielmacher Hiroshi Kiyotake und Ex-Kapitän Christian Schulz die Rückkehr in die Erstklassigkeit auf Anhieb gelingt. Bader und Stendel haben viele neue Profis geholt, darunter Mittelfeldmann Sebastian Maier (FC St. Pauli) sowie die Stürmer Martin Harnik (VfB Stuttgart) und Niclas Füllkrug (1. FC Nürnberg).
In zehn Testspielen erzielte Hannover 96 bemerkenswerte 63:13-Tore. Die Zahlen verraten einiges über die offensive Grundausrichtung, die Stendel bevorzugt. Im Kader stehen sechs bis acht Stürmer oder Offensivspieler. Zum Auftakt fallen am Freitag in Kaiserslautern die verletzten Angreifer Füllkrug und Noah-Joel Sarenren-Bazee aus - dadurch rückt Torjäger Artur Sobiech noch stärker in den Fokus.
"Ich bin endlich länger ohne Pause dabei", erläuterte der polnische Nationalspieler seine Treffsicherheit in den vergangenen Wochen. Die vielen Gegentore der Abwehr um Zieler-Nachfolger Philipp Tschauner trüben etwas die große Vorfreude. "Defensivarbeit beginnt in der Offensive", sagte Sobiech und versprach eine bessere Abwehrarbeit.
























