Lauterns Trainer Tayfun Korkut trifft zum Zweitliga-Auftakt ausgerechnet auf seinen Ex-Klub und Erstliga-Absteiger Hannover 96. Wehmut empfindet der Coach nicht, aber etwas anderes treibt ihn um.
Korkut blickt nicht mehr zurück. Natürlich habe er bei Hannover 96 "eine gute Zeit" gehabt, immer mal wieder klingelte auch noch das Handy mit einer 0511er-Vorwahl, sagte der neue Trainer des 1. FC Kaiserslautern. Wenn er zum Auftakt der 2. Fußball-Bundesliga am Freitag dann aber seinen Ex-Klub auf dem Betzenberg empfängt, sei "das alles abgeschlossen".
Den Respekt vor seinem alten Arbeitgeber, der als einer der "absoluten Aufstiegsfavoriten" anreise, hat Korkut jedoch nicht verloren. "Hannover hat als Absteiger alle wirtschaftlichen Möglichkeiten", sagte der frühere türkische Nationalspieler, der bis 2015 beim damaligen Bundesligisten an der Seitenlinie stand: "Das ist eine sehr gute Mannschaft. Mit Sicherheit sind wir daher in dieser Partie der Herausforderer, aber wir sind gut vorbereitet."
Für beide Teams ist ein guter Start in die Saison, in der sich etliche, mit 27 Meisterschaften dekorierte Traditionsvereine messen schon fast Pflicht. Für Hannover zählt nur der direkte Wiederaufstieg, in Kaiserslautern rumort es bei den Fans nach Platz zehn in der vergangenen Spielzeit gewaltig. Dennoch tun sich die Verantwortlichen mit einem konkreten Saisonziel noch schwer.
Vier Neuzugänge sollen noch kommen
"Dies ist erst seriös möglich, wenn alle Personalentscheidungen getroffen sind", sagte Sportdirektor Uwe Stöver: "Wir können aber schon sagen, dass wir nicht Zehnter werden, sondern die Saison besser abschließen wollen." Vor allem auf dem Betzenberg soll es wieder besser laufen.
"Hier wird erwartet, dass man mutig ist und nie aufgibt, dass man fleißig ist und dass alle zusammenhalten", sagte Korkut im Interview bei "Bundesliga.de": "Diese Werte waren die Voraussetzung für die großen Erfolge der Vergangenheit. Ich wäre schlecht beraten, wenn ich diese Werte nicht beachten würde."
In Islands Nationalspieler Jón Daði Böðvarsson, der für rund drei Millionen Euro zum englischen Zweitligisten Wolverhampton Wanderers wechselte, verließ aber bereits der sechste Stammspieler der vergangenen Saison die Roten Teufel. "Als Trainer habe ich ein weinendes und ein lachendes Auge. Wir haben einen guten Spieler verloren, aber wir werden unseren Weg dennoch weitergehen", sagte Korkut. Vier Neuzugänge sollen noch präsentiert werden.
Der Kader der 96er - vorausgesetzt Abwehrspieler Salif Sané bleibt in Hannover - ist dagegen so gut wie komplett. Entsprechend entspannt blickt Trainer Daniel Stendel dem Saisonauftakt entgegen. "Wir konzentrieren uns grundsätzlich auf uns - das war in den letzten Spielen so und soll jetzt auch so sein", sagte der Coach: "Wir haben Respekt vor dem Gegner und bereiten uns für jedes Spiel gut vor, aber die Grundphilosophie von uns soll sein, unser Spiel durchzubringen und unsere Qualitäten auf den Platz zu bringen."





























