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DSV-Stars in Topform: "Kein zweites London"

Marco Koch unter Wasser
Marco Koch unter Wasser
Foto: © getty, Adam Pretty
04. August 2016, 10:12

Nach dem Debakel von London wollen die deutschen Schwimmer in Rio de Janeiro beweisen, dass sie die Trendwende geschafft haben. Bundestrainer Henning Lambertz bekommt schon jetzt eine Jobgarantie.

Weltrekordler Paul Biedermann geht entspannt wie nie auf seine Schlussbahn, Weltmeister Marco Koch bleibt auch als Goldfavorit cool, und Bundestrainer Henning Lambertz bekommt schon vor dem Olympia-Start eine Jobgarantie: Vier Jahre nach dem historischen Tief von London hat sich bei den deutschen Schwimmern die Stimmung gedreht, ab Samstag wollen sie in Rio de Janeiro auch sportlich die Trendwende bestätigen.

"Ich bin mir sehr sicher, dass es ein zweites London nicht geben wird", sagte Präsidentin Christa Thiel vom Deutschen Schwimm-Verband vor dem Olympia-Start: "Der Teamgeist ist gut, die Leistungen sind es auch. Ein Wegducken gibt es nicht mehr." Lambertz, der nach dem Debakel von 2012 den Aufschwung einleitete, erhält als Dank eine klare Zusage: "Er wird seine Vertragsverlängerung bekommen. Ich stehe zu meinem Wort, bei seiner Einstellung war es so vereinbart, dass er seine Planung bis 2020 realisieren kann."

Biedermann: "Eine Medaille ist mein Traum"

Nach der Medaillen-Nullnummer in London, bei der die deutschen Schwimmer regelrecht untergegangen waren, hat sich das Team um die Stars Biedermann und Koch unter dem 45-Jährigen auch in der Breite kontinuierlich gesteigert. "Die Zwischenergebnisse haben mich beeindruckt", sagte Thiel.

Als erster deutscher Medaillenkandidat geht am Sonntag Biedermann ins Wasser, an seinem 30. Geburtstag. Vor den letzten Rennen seiner Karriere wirkt der Doppel-Weltmeister von 2009, der vor vier Jahren dem großen Druck nicht standhielt und als Fünfter über 200 m Freistil enttäuschte, ungewohnt gelöst. "Eine Medaille ist mein Traum, aber davon hängt mein Seelenheil nicht ab. Ich freue mich auf diesen Abschluss, aber auch auf die Zeit danach", sagte der Hallenser.

Die größten Hoffnungen trägt jedoch Koch, der am kommenden Dienstag über seine Weltmeisterstrecke 200 m das erste Olympia-Gold eines deutschen Brustschwimmers seit über 100 Jahren in Angriff nimmt. "Es wird Zeit", sagte der 26-Jährige, der nach seinem WM-Triumph im vergangenen Jahr als Favorit gilt. Letzter deutscher Brust-Olympiasieger war 1912 Walter Bathe. "Natürlich ist Olympia-Gold mein größter Traum", sagte Koch, der dafür den Weltrekord anpeilt.

Vierte Plätze trotz Topleistungen

Eine Chance auf Edelmetall hat auch Europameisterin Franziska Hentke, die schon am Samstag über ihre Nebenstrecke 400 m Lagen startet. "Der EM-Titel gibt mir große Motivation und hat nach außen gezeigt, dass ich auch auf der Langbahn erfolgreich sein kann", sagte die Magdeburgerin, die als Zweitschnellste des Jahres als Medaillenkandidatin über 200 m Schmetterling gilt. Bei der EM im Mai in London hatte die 26-Jährige, die bislang als Kurzbahnspezialistin verschrien war, erstmals international im 50-m-Becken triumphiert.

Allein an Medaillen will sich Lambertz in Rio de Janeiro aber nicht messen lassen. "Selbst bei Topleistungen unserer Besten könnten wir auch nur vierte Plätze erringen", sagte der Bundestrainer. Eine erneute Nullrunde "könnte uns auch nochmal passieren". Doch in der Breite verspricht er ein deutlich positiveres Ergebnis: "Die einzelnen Starter werden viel besser abschneiden." Und Lambertz wird vier weitere Jahre arbeiten dürfen.

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