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VDV-Camp: Ich bin ein Star, holt mich hier raus!

Im VDV-Camp halten sich arbeitslose Profis fit
Im VDV-Camp halten sich arbeitslose Profis fit
Foto: © imago sportfotodienst
01. August 2016, 08:53
sport.de
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Zwischen Juli und September trainieren in der Sportschule Wedau in Duisburg Bundesliga-Profis, die keinen neuen Verein gefunden haben. Das Camp der Vereinigung der Vertragsfußballer VDV ist ihre letzte Chance.

Kevin Schöneberg ist so ein Verzweifelter, der auf der Homepage des VDV auftaucht: 85 Zweitliga-Spiele hat der gebürtige Kölner absolviert, für den FC, für Bielefeld, Rostock und für Osnabrück. Es folgten vier Jahre bei Preußen Münster. Anfangs eine erfolgreiche Zeit mit einem Fast-Aufstieg und Pokalsiegen gegen Bundesliga-Teams. Am Ende wurde der rechte Verteidiger aber sportlich immer weniger benötigt und geriet aufs Abstellgleis.

Schöneberg und seine Leidensgenossen hoffen, einen neuen Vertrag zu erhalten. Gesucht werden Klubs, die auf den letzten Drücker noch günstige Verstärkungen brauchen. Die Camp-Kicker sind weit weg vom glorreichen Bild des Stars, der in vollen Stadien spielt, Autogrammjäger abwimmeln muss, dicke Autos fährt und ein teures Haus besitzt. In der Sportschule sind viele versammelt, für die es um die allerletzte Chance im Profigeschäft geht.

Knapp 40 Fußballern bietet das VDV-Camp Platz. Lange nicht alle der bis zu 100 arbeitslosen Profis kommen hier unter. Einige wollen nicht, weil sie nicht bereit sind, über ihren Schatten zu springen. Andere fallen aufgrund der Kriterien der Vereinigung raus. "Bei der Vergabe der Plätze werden die Dauer der VDV-Mitgliedschaft, die Spielstärke und soziale Aspekte berücksichtigt", erklärt VDV-Geschäftsführer Ulf Baranowsky im Gespräch mit sport.de.

Hochprofessionelle Bedingungen

In diesem Jahr sind mehrere Dutzend Profis am Start. Ein paar nur einige Tage, einige bleiben bis zum oftmals bitteren Ende. Schöneberg ist mittlerweile bei einem Probetraining in den Niederlanden gelandet. Er versucht beim Zweitligisten FC Emmen einen Vertrag zu erhalten. Die, die vor Ort bleiben, leben in Doppelzimmern. Viele vergleichen die Atmosphäre mit der eines Schullandheimes. Dabei ist das Umfeld jedoch hochprofessionell.

Zwei Mal täglich stehen Trainings an. In diesem Jahr haben Georgi Donkov und Michael Kraft die sportliche Leitung. Beide sind selbst langjährige Mitglieder der Vereinigung. Sie machen ihre Aufgaben ehrenamtlich und mit großer Leidenschaft. Die Trainer müssen - aufgrund des unterschiedlichen Leistungsniveaus ihrer Schützlinge - Kompromisse eingehen und die Einheiten genau anpassen.

Bei Testspielen kommen alle Profis zum Einsatz. Mitte Juli gewann die VDV-Auswahl gegen das österreichische Team für arbeitslose Profis die so genannte "Mini-EM".

100.000 Euro kostet das Camp im Jahr. Finanziert wird es durch Marketing- und Sponsoreneinnahmen sowie die Beiträge der Mitglieder. "Das ist gelebte Solidarität", sagt Baranowsky. Für die VDV sind viele prominente (Ex-)Fußballer aktiv: Christoph Metzelder und Carsten Ramelow fungieren als Vizepräsidenten, Stefan Kießling und Benedikt Höwedes sitzen im Spielerrat.

Spannungen gibt es in der Sportschule kaum. Die Spieler halten zusammen: "Konflikte sind ausgesprochen selten. In der Regel verhalten sie sich sehr professionell und treten bei den Testspielen als starke Einheit auf. Denn sie wissen: Nur wenn das Team gut spielt, hat jeder einzelne eine bessere Chance auf einen neuen Job", erläutert Baranowsky.

Spektakuläre Erfolgsgeschichten sind selten

Die Vermittlungsquote liegt bei gut 70 Prozent. Baranowsky räumt aber ein, dass die Spieler Abstriche bei Gehalt und Spielklasse machen müssen. Vereinzelt gibt es auch spektakuläre Fälle: Thorsten Judt wechselte 2008 zu Rot-Weiß-Erfurt und spielte in seiner ersten Partie im DFB-Pokal gegen Bayern München. Sven Neuhaus kam aus der vierten Liga und feiert dann im Alter von 34 Jahren sein Bundesligadebüt beim HSV.

Solche Geschichten sind jedoch eher die Ausnahmen. "Schwerpunktmäßig geht es in die 3. Liga und in die Regionalliga, nicht wenige wechseln auch in ausländische Ligen", so Baranowsky. Belgien und Zypern gehören zu den Zielen, auch weit weg nach Asien geht es für den ein oder anderen.

Denen, die bei der Vereinssuche scheitern, steht die Vereinigung weiter mit Rat und Tat zur Seite. "Gerade bei älteren Spielern ist es dann oft eine gute Lösung, die Karriere in der Regionalliga als bezahlter Feierabendkicker ausklingen zu lassen und gleichzeitig eine Ausbildung oder ein Fernstudium zu beginnen", sagt Baranowsky.

"Wir sind nicht im Sinne der Spielervermittlung aktiv"

Überhaupt wird den arbeitslosen Spielern eine umfangreiche Hilfe zu Teil: Rechtsberatung, Karriereplanung, Bildungs- und Gesundheitsberatung, Tipps zur Vermögensplanung und Medientrainings gehören zum Repertoire. Zudem steht der VDV ein eigenes Kontigent an Trainerausbildungsplätzen zur Verfügung. 

Mit den Spielervermittlern gibt es eine gute Zusammenarbeit. Diese seien laut Baranowsky froh, dass die VDV den vereinslosen Spielern ein Sammelbecken biete. Oft kümmerten sich die Vermittler selbst um die Anmeldung der Spieler.

Die VDV veröffentlicht auf Wunsch der Teilnehmer deren Profil öffentlich auf ihrer Homepage. Zudem existiert eine spezielle Datenbank, auf die Klubs und registrierte Spielervermittler mit einem Passwort zugreifen können. "Die Spieler können dann direkt kontaktiert werden. Wir sind aber selbst nicht im Sinne einer Spielervermittlung aktiv", erklärt Baranowsky.

Im September schließt das Camp. Wer dann noch keinen neuen Arbeitgeber gefunden hat, muss sich anderweitig fit halten. "Ein ganzjähriges Projekt macht schon aufgrund der bestehenden Transferbestimmungen wenig Sinn", sagt Baranowsky, "Zudem gilt der Grundsatz, dass sich die Spieler möglichst schnell wieder einem Klub anschließen sollen, um sich so im Wettkampf für höhere Aufgaben empfehlen zu können."

Chris Rohdenburg

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