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Skripnik: "Mit Erreichtem nicht zufrieden"

Mit dem vertrauten Trainer-Team soll es in der Saison 2016/2017 besser laufen
Mit dem vertrauten Trainer-Team soll es in der Saison 2016/2017 besser laufen
Foto: © getty, Martin Stoever
27. Juli 2016, 11:17
sport.de
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Viktor Skripnik hat jüngst bis 2018 verlängert und stellt klar: "Der Verein ist mit unserer Arbeit zufrieden. Aber diese Vertragsverlängerung bedeutet nicht, dass wir mit dem bisher Erreichten zufrieden sind." Es ist noch einiges zu tun an der Weser.

Für ihn ist es harte Arbeit beim Nordklub, aber "natürlich ist es auch ein Traumjob in der Bundesliga bei einem so außergewöhnlichen Verein wie Werder Bremen zu arbeiten", sagte er gegenüber "Sport Bild". Besonders der Druck sei in der höchsten deutschen Spielklasse enorm. "Wenn es gut läuft, ist es leichter, mit diesem Druck umzugehen", gibt der Ukrainer zu, der in der letzten Saison jedoch bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt bangen muss.

Dass es als Coach in Bremen in den letzten Jahren die ganze Zeit ums Überleben ging, sieht Skripnik natürlich auch. "Aber wir können mit dieser Situation umgehen." Der Kampf um den Klassenerhalt sei anstrengend, man habe es aber gemeinsam gemeistert.

Top-Kandidat auf erste Entlassung

Die Spekulationen um das Aus des Trainers und ein angespanntes Verhältnis zu einigen Spielern, möchte der 46-Jährige nicht großartig kommentieren: "Grundsätzlich interessieren mich solche Themen nicht, solange ich keine Aussage eines Spielers in diese Richtung höre oder lese." Dass durch einige Medien in der Öffentlichkeit der Eindruck erweckt wurde, es könnte zwischen Team und Trainer nicht stimmen, sei nicht wahr: "Dies war nicht der Fall."

Vor Kurzem hat der Verein das Werder-Urgestein und sein Trainer-Team bis 2018 an den Verein gebunden. Für Skripnik ist das die Bestätigung dessen, was Geschäftsführung und Aufsichtsrat ihm drei Spieltage vor Saisonschluss sagten: "Dass ich und mein Team die volle Unterstützung bekommen und der Verein zufrieden mit unserer Arbeit ist." Natürlich bedeute die Vertragsverlängerung nicht, dass man mit dem bisher Erreichten zufrieden sei, stellte der Coach sofort klar. "Wir wollen uns verbessern, die Mannschaft weiterentwickeln und das in uns gesetzte Vertrauen zurückzahlen."

Bei vielen Wettanbietern steht der Ukrainer jedoch ganz oben auf der Abschussliste. Die Quote ist die geringste aller Bundesliga-Trainer. Dem 46-Jährigen ist das egal: "Ich nehme das zur Kenntnis. Ich weiß, dass der Verein hinter mir steht." In Bremen sei man weiterhin ein Ausbildungsverein, ein Klub, "der Talente oder Spieler besser machen und Erfolg haben will." Jedoch beinhalte das auch, dass man "bei sehr attraktiven Angeboten für Spieler auch immer mal wieder Gesprächsbereitschaft zeigt." Das sei Werders weg, hinter dem der Trainer voll und ganz stehe. 

Pizarro kann Torjäger-Krone holen

Seit knapp drei Jahren ist Skripnik mittlerweile Bundesliga-Trainer. "Man lernt immer dazu", gibt er zu Protokoll und weiß, dass "man bei Erfolgen auf Händen getragen wird und bei Niederlagen der Schuldige ist. Nicht intern, aber in der Öffentlichkeit". Für ihn sei es wichtig, weiterhin authentisch zu bleiben. "Sonst wäre ich nicht Viktor Skripnik." Mit Kritik könne er gut umgehen, aber sie müsse fair sein. 

Skripniks Topstürmer Claudio Pizarro möchte gern in seiner Karriere noch einmal die Torjäger-Kanone holen. Dass das auch bei Werder gelingen könnte, schließt der Ukrainer nicht aus: "Warum nicht, wenn er die gesamte Saison über konstant trifft?" Für Bremen wäre es natürlich im doppelten Sinne gut. Die Chancen stehen nicht schlecht, sagt sein Coach, er weiß, dass der Peruaner immer noch das richtige Näschen hat: "Claudio ist ein exzellenter Spieler. Er weiß genau, wo das Tor steht."
Eine mögliche Rückkehr von Miroslav Klose lehnt der 46-Jährige ab: "Wir haben Pizarro und brauchen, was das Alter betrifft, die richtige Mischung in der Mannschaft." Daher habe man sich auch über Klose gar nicht länger nachgedacht.

Drobny ist definitiv nur Nummer zwei

Ein anderer "alter Mann" ist Jaroslav Drobny. Und der möchte gern die Nummer eins werden. "Was Drobny sagt, ist legitim", sagt Skripnik, fügt aber sofort hinzu: "Aber Felix Wiedwald ist aktuell die Nummer eins." Der Ukrainer legt sich nach eigenen Angaben deshalb so früh fest, um keine Unruhe ab dem ersten Tag zu haben. "Aber jeder weiß, was passieren kann durch Verletzungen, Sperren." Dann könnte die Stunde des Ersatzmannes schlagen: "Wir sind froh, dann eine solche starke Nummer zwei zu haben."

Auch auf dem Kapitäns-Posten wird es kein Gezanke geben. "Es gibt keinen Bedarf etwas zu ändern." Heißt: Clemens Fritz trägt weiter die Binde am Arm. Das ist auch leistungsmäßig verdient, gibt der Coach zu verstehen: "Er war am Ende der vergangenen Saison stark, er ist als Kapitän, in der Kabine und der Öffentlichkeit vorbildlich vorangegangen. Er ist ein Spieler, der uns weiterbringt." 

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