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Mi, 24.07. - So, 11.08.

Rio-Check: Rekordler Reus gegen Bolt und Co.

Julian Reus steht vor seinen zweiten Olympischen Spielen
Julian Reus steht vor seinen zweiten Olympischen Spielen
27. Juli 2016, 18:00
sport.de
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Mit insgesamt 426 nominierten Athletinnen und Athleten tritt das Team des Deutschen Olympischen Sportbundes das Abenteuer Rio de Janeiro an. In 36 Sportarten kämpft die deutsche Elite um Erfolg, Ehre und vor allem Edelmetall bei den XXXI. Olympischen Sommerspielen. 

sport.de stellt in der heißen Phase vor der Eröffnungsfeier zwei Wochen lang ambitionierte heimische "Rio-Reiser" vor und macht den Athletencheck. Teil 10 des sport.de-Athletenchecks mit Sprintass Julian Reus. 

  • Name: Julian Reus
  • Geburtstag: 29. April 1988 (28 Jahre)
  • Verein: TV Wattenscheid
  • Olympische Disziplin: 100 Meter, 200 Meter, 4x100 Meter Staffel
  • Olympischer Wettkampf in Rio: Vorläufe: 100 Meter am 13. August ab 17 Uhr, 200 Meter am 16. August ab 16:50 Uhr, Staffel am 18. August ab 16:40 Uhr
  • bisherige Olympia-Bilanz: 12. Platz in London 2012 (4x100 Meter Staffel)
  • weitere Karriereerfolge: 2x EM-Silber mit der Staffel, 1x EM-Bronze mit der Staffel, 11x Deutscher Freiluftmeister (100 Meter, 200 Meter und Staffel) (Auswahl)
  • persönliche Bestleistung: 100 Meter: 10,03 Sekunden (DR), 200 Meter: 20,36 Sekunden

Die Vorzeichen: 9,99 Sekunden? "Das lässt mich kalt!"

Die Vorbereitung auf Olympia verlief für Julian Reus in dieser Freiluftsaison mit einigen Höhen und Tiefen - wobei die Positiverlebnisse am Ende klar überwiegen. Mehrere 100-Meter-Zeiten von unter 10,20 Sekunden gipfelten am 25. Juni in einem neuen deutschen Rekord. Mit 10,03 Sekunden verbesserte der 28-Jährige seine eigene Bestmarke. Die heimische Leichtathletik fiebert dem Moment entgegen, wenn Julian Reus als erster Deutscher die 100 Meter unter zehn Sekunden läuft. Bei diesem Thema bleibt der Sportsoldat aber ganz gelassen: "Das lässt mich kalt."

Dass Reus schon vor seinem Rekordrennen in Thüringen bei der DM in Kassel eine Woche zuvor seine nationalen Titel zehn und elf einfuhr, belegen die gute Verfassung des gebürtigen Hanauers ebenfalls. Auch auf die Europameisterschaft Anfang Juli in Amsterdam blickt Reus im Gespräch mit sport.de trotz der verpassten Einzelfinals weitestgehend zufrieden zurück: "Drei von vier Rennen in Amsterdam waren ganz gut. Ok, die 200 Meter waren eine Katastrophe, dazu stehe ich auch. Aber über die 100 Meter hatte ich mir nicht viel vorzuwerfen. In der Staffel haben wir Bronze geholt, obwohl das Rennen im Finale eigentlich nicht ganz optimal lief." 

Das deutsche Staffelquartett will bis zum Abflug nach Rio de Janeiro Anfang August noch weiter an der Feinabstimmung arbeiten. Letzte Standortbestimmung wird auch für Julian Reus der Verabschiedungswettkampf in Mannheim am 29. Juli sein. Rund eine Woche später geht der Flieger in Richtung Brasilien. 

Die eigenen Erwartungen: "Halbfinale könnte realistisch sein"

Unter optimalen Bedingungen hat sich der schnellste Mann der Republik vorgenommen, seine eigenen Bestzeiten über die 100- und 200-Meter-Distanzen abermals anzugreifen. Vor 60.000 Zuschauern im Estádio Olímpico João Havelange neue persönliche Bestleistungen zu laufen, dies wären die perfekten Olympischen Spiele für Julian Reus. 

Über die Platzierungen macht er sich nicht zuletzt aufgrund der übermächtigen Konkurrenz aus Übersee keine großen Gedanken. Im sport.de-Interview meinte Reus zu den 100 Metern: "Das Halbfinale könnte denke ich realistisch sein und ist auf jeden Fall drin." 

Bei der 4x100 Meter Staffel sind die Erwartungen hingegen höher gesteckt. Anders als 2012 soll in diesem Jahr das Finale erreicht werden: "Unser Ziel bleibt es, ein gutes Rennen zu machen und in den Endlauf zu kommen."

Die Konkurrenz: Schafft Bolt den historischen Hattrick-Hattrick?

Auch in diesem Jahr läuft die absolute Weltspitze über die 100 und 200 Meter in einer eigenen Liga. Insbesondere über die 100 Meter wird es wieder einen spektakulären Showdown zwischen den Athleten aus Jamaika und den USA geben. Neben dem sechsfachen Goldmedaillengewinner und Weltrekordhalter Usain Bolt, der nach einigen Verletzungssorgen rechtzeitig vor dem Saisonhöhepunkt in Bestform kommen will, rechnet sich aus Jamaika auch Yohan Blake wieder einiges aus, nachdem er die nationalen Trials vor vier Wochen gewonnen hat.

Aus den USA wird in erster Linie einmal mehr Justin Gatlin versuchen, die jamaikanische Dominanz der letzten Jahre bei Olympia zu durchbrechen. Der 34-Jährige hält auch die aktuelle Weltjahresbestzeit von 9,80 Sekunden. Einziger wirklich ernsthafter Medaillenkandidat aus Europa ist der Franzose Jimmy Vicaut. Bei besten Windbedingungen lief dieser im Juni eine fabelhafte 9,86. 

Die sport.de-Prognose: Halbfinals sind drin - mehr nicht

Auch in diesem Jahr wird im großen Mittelfeld der Olympischen Sprinter, die Zeiten zwischen 10,00 und 10,20 Sekunden laufen, wieder jede Hundertstelsekunde entscheiden. Gelingt Reus der sowohl über die 100 als auch über die 200 Meter der perfekte Vorlauf, ist der Einzug ins Halbfinale drin. Ab dann wird es aber schwer bis unmöglich, an die absolute Weltspitze noch heranzureichen. 

Im Staffelrennen ist das Ziel Finaleinzug realistisch. Die ersten beiden Plätze sind hier wohl vergeben, das DLV-Quartett könnte mit Erreichen einer Top-5-Platzierung mehr als zufrieden sein.

Medaillenwahrscheinlichkeit: 15 Prozent 

 

Mats-Yannick Roth

100m (M) 2016

1JamaikaUsain Bolt9.81s
2USAJustin Gatlin9.89s
3KanadaAndre De Grasse9.91s
4JamaikaYohan Blake9.93s
5SüdafrikaAkani Simbine9.94s

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