Ohne das russische Team, aber dennoch mit einer Fülle an Top-Athleten, haben am Mittwoch die Europameisterschaften der Leichtathletik-Asse begonnen. In Amsterdam ging es für die deutschen Stars erstmal darum, sich für die Endkämpfe zu qualifizieren. Für die Zehnkämpfer steht hingegen bereits ab der ersten Stunde alles auf dem Spiel.
In Abwesenheit des Gros der Olympiafavoriten zog sich das junge deutsche Trio Matthias Brugger, Tim Nowak und René Strauß dabei bislang beachtlich aus der Affäre, ohne jedoch für wirkliche Glanzpunkte zu sorgen. Lediglich Nowak sorgte mit einer persönlichen Bestleistung im Kugelstoßen (14,52 Meter) für Furore. Es führt der Norweger Martin Roe (2591 Punkte) vor den Favoriten Oleksiy Kasyanov (2586) und Mihail Dudaš (2546). Bester Deutscher ist Mathias Brugger auf Rang zwölf (2443).
Einen ganz entspannten Auftakt erlebte hingegen Betty Heidler. Die deutsche Team-Kapitänin schmetterte den Hammer im ersten Versuch auf 71,46 Meter und buchte auf Anhieb das Ticket fürs Finale. Weiter warf nur die heißeste Goldanwärterin: Anita Wlodarczyk aus Polen mit 73,94 Metern. Charlene Woitha (64,90) und Kathrin Klaas (64,39), die bei der letzten EM noch Rang vier erreichte, schieden hingegen aus.
"Ich weiß, in zwei Jahren kommt nicht noch einmal eine EM für mich. Deshalb bin ich einen Tick konzentrierter, weil ich diese Chance nicht verschenken will", kommentierte Heidler ihre Spitzenleistung im Anschluss.
1,89 Meter reichen locker
Den Sprung in die Medaillen-Entscheidung schaffte im wahrsten Sinne des Wortes auch Marie-Laurence Jungfleisch. Der 25-Jährigen reichte die übersprungene Höhe von 1,89 Metern, die sie im ersten Versuch meisterte.
Für ein positives Highlight sorgten auch die deutschen Sprinterinnen und Sprinter. Nadine Gonska musste sich im dritten Vorlauf über die 200-Meter-Distanz lediglich der Vorlaufschnellsten Maja Mihalinec aus Slowenien geschlagen geben und zog in 23,13 Sekunden locker ins Halbfinale ein. Dort greifen dann auch die höher eingestuften DLV-Athletinnen Gina Lückenkemper und Lisa Mayer ein. Bei den Herren hatte Lucas Jakubczyk etwas mehr Probleme, schaffte aber dennoch den Einzug in die Vorschlussrunde.
Noch besser machten es nur die starken deutschen Dikus-Damen. Julia Fischer (66,20 Meter), Nadine Müller (64,75) und Shanice Craft (64,59) meisterten die Quali ohne große Probleme. Lediglich Olympiasiegerin Sandra Perković (65,25) konnte mit der DLV-Elite mithalten.
Einen weiteren Auftritt bekommen zudem Alexander Gladitz und Johannes Trefz über die 400 Meter.
Seine Ambitionen auf Edelmetall untermauerte derweil auch Weitspringer Fabian Heinle. Bei kräftigem Rückenwind katapultierte sich der 22-Jährige auf 8,11 Meter. Der deutsche Meister Alyn Camara enttäuschte hingegen mit 7,66 Metern.