Die deutschen Volleyball-Herren haben am Freitag den Einzug ins Finale der World League geschafft. In der Vorschlussrunde besiegte das Team von Bundestrainer Vital Heynen in Frankfurt am Main Taiwan mit 3:0 (25:16, 25:19, 25:22).
Im Endspiel am Samstag trifft die Auswahl des deutschen Volleyball-Verbandes auf Slowenien oder Griechenland. Nur der Sieger des Turniers steigt in die Weltgruppe 2 auf. Aus diesem Pool hatte sich die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes im vergangenen Jahr freiwillig verabschiedet, weil sie die Teilnahme an den Europaspielen vorzog. In Baku gewannnen sie dann die Goldmedaille.
Der Erfolg über Taiwan war für Heynens Team die Wiedergutmachung der überraschenden Pleite gegen die Asiaten Ende Juni. In der Vorrunde der World League kassierte die junge deutsche Mannschaft ein 1:3 in Almaty/Kasachstan. Die Revanche und der damit verbundene Finaleinzug ist auch für Bundestrainer Heynen ein besonderes Erlebnis.
Erst im Vorjahr führte der Belgier die Deutschen zur Goldmedaille bei den European Games in Baku/Aserbaidschan, woraufhin die DVV-Auswahl jedoch in die Weltgruppe 3 absteigen musste. Nun hat Heynen die Chance, sich mit der direkten Rückkehr zu verabschieden. Nach dem Turnier übernimmt der Belgier die Nationalmannschaft seines Heimatlandes.
Viele Fragezeichen im DVV-Team
Das Duell mit Taiwan war die erste ernsthafte Bewährungsprobe für das sich im Umbruch befindende deutsche Team. Nach dem Verpassen der Olympia-Qualifikation im Januar in Berlin hatten sich mehrere Leistungsträger ganz oder zumindest für diesen Sommer abgemeldet, zudem übernimmt der Belgier Heynen im nächsten Jahr die Nationalmannschaft seines Heimatlandes. Sein Nachfolger steht noch nicht fest.
Heynen setzte vor 1500 Zuschauern auf Erfahrung und brachte in der Startformation neben den WM-Dritten von 2014, Lukas Kampa, Marcus Böhme, Christian Fromm und Dirk Westphal noch Simon Hirsch, Philipp Collin und als Libero Nationalmannschafts-Rückkehrer Thilo Späth-Westerholt. Die körperliche Überlegenheit der Deutschen, im Schnitt zehn Zentimeter größer als ihre Gegner, machte sich schnell bemerkbar.
Erst im dritten Satz agierten die Taiwanesen erfolgreicher und stabiler in ihren Angriffen und gingen beim 2:1 erstmals in Führung. Sie lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Deutschen, die dann aber gleich ihren ersten Matchball verwandelten.