Für die Sprinter ist das Grüne Trikot der Tour de France die prestigeträchtigste Auszeichnung im Radsport. Auch bei der 103. Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt führt aber wohl kein Weg an Seriensieger Peter Sagan vorbei. Den deutschen Fahrern helfen nur Etappensiege am Fließband. Wir stellen die Favoriten auf den Gewinn des "Maillot verte" vor.
Peter Sagan: Der Slowake ist erneut der große Favorit auf den Gewinn des Grünen Trikots, er sicherte sich die Wertung zuletzt viermal in Folge. Sagans großes Plus sind seine Vielseitigkeit und seine Konstanz. Er ist sowohl bei klassischen Sprints als auch bei hügeligen Etappen für Tagessiege gut. Zudem sammelt er stets wichtige Punkte über die Zwischensprints - auch bei Bergetappen. Wenn das Regelwerk so bleibt, wie es ist, dürfte der Straßen-Weltmeister schon bald den Rekord des sechsmaligen Trikotgewinners Erik Zabel brechen.
Marcel Kittel: Sein Tour-Comeback wird mit Spannung erwartet. Der gebürtige Arnstädter ist nach einer Saison zum Vergessen in starker Verfassung zurückgekehrt. Auch das Selbstvertrauen des achtmaligen Tour-Etappensiegers ist wieder intakt, daran dürfte die Meisterschaftsniederlage gegen Greipel nichts ändern. Kittels Endgeschwindigkeit ist einmalig, wenn ihn sein Etixx-Team in guter Position abliefert, ist er kaum zu schlagen. Grün wird aber schwierig: "Wir müssen auf sehr gute Umstände hoffen, aber ich starte mit dem Gedanken an das Grüne Trikot", sagte Kittel.
André Greipel: Der "Gorilla" lebt von seiner Explosivität, in den Massensprints der klassischen Flachetappen kann der Rostocker seine Stärken ausspielen. Im Rennen um das Grüne Trikot hat Greipel, der bei jedem seiner bislang fünf Tour-Starts mindestens eine Etappe gewann, seit der Aufwertung der Zwischensprints nur Außenseiterchancen. Sagan ist für ihn unantastbar. "Die Punkteverteilung lässt keinen fairen Wettbewerb zu, für mich ist das ein Trikot für Allrounder, keines für Sprinter", sagte er.
Alexander Kristoff: Der Norweger ist ein beständiger Erfolgsfahrer, der ähnlich vielseitig ist wie Sagan. Das zeigte sein Sieg bei der Flandern-Rundfahrt 2015. Die aktuelle Saison verläuft für Kristoff nicht ganz so überragend, die großen Siege fehlen bisher, auch wenn er am 1. Mai beim früheren Henninger-Turm-Rennen gewann. Eher ein Außenseiter.
John Degenkolb: Der deutsche Radprofi aus Gera erlebte 2015 die erfolgreichste Saison seiner Karriere, dann kam zu Beginn dieses Jahres der furchtbare Trainingsunfall in Spanien. Degenkolb hat sich erstaunlich gut davon erholt, allerdings wäre es eine Sensation, sollte er in den Kampf um Grün eingreifen können. Der Kapitän von Giant-Alpecin wäre schon überglücklich, wenn ihm ein Etappensieg gelänge. Noch fehlt ihm dieser in der Vita.





