Der Kampf um das Gelbe Trikot der Tour de France bei der 103. Ausgabe wird zur Jagd auf Titelverteidiger Chris Froome. Vor allem Nairo Quintana und Alberto Contador wollen den Briten stürzen, auch zwei Franzosen dürften das Rennen um die Spitze bereichern. Wir stellen die Top-Favoriten vor, die zugleich gute Chancen auf das Gepunktete Bergtrikot haben.
Christopher Froome: Der Brite peilt seinen dritten Tour-Triumph nach 2013 und 2015 an. Der Sky-Kapitän fühlt sich in Top-Form, gewann zuletzt wie in den Jahren seiner Gesamtsiege das wichtige Vorbereitungsrennen Critérium du Dauphiné. Das profilierte Tour-Einzelzeitfahren sowie ein weiterer Kampf gegen Uhr in den letzten Woche, wenn auch bergauf, dürften ihm Vorteile verschaffen. Bei seiner Titelverteidigung 2014 wurde Froome ein Sturz in der hektischen ersten Tour-Woche zum Verhängnis.
Alberto Contador: Der "Pistolero" nimmt den nächsten, vielleicht seinen letzten Anlauf. Contador gilt vielen als bester Rundfahrer seiner Generation, schrieb aber auch unrühmliche Kapitel wie bei seiner positiven Dopingprobe (Clenbuterol) vor sechs Jahren, die ihm einen Tour-Titel kostete. Diesmal hat der Madrilene im Gegensatz zum Vorjahr den Giro d'Italia ausgelassen, fühlt sich frischer und bereit.
Nairo Quintana: Der Kolumbianer ist ein Phänomen. Bei seiner Tour-Premiere 2013 gewann er auf Anhieb das Bergtrikot sowie das Weiße Trikot des besten Jungprofis - obwohl Quintana nicht als Kapitän seines Movistar-Teams angetreten war. In diesem Jahr gilt als der härteste Rivale des Titelverteidigers, den er schon 2015 in arge Bedrängnis brachte. Erreicht er unbeschadet die Pyrenäen, dürfte seine große Stunde schlagen. Der Bergfloh aus den Anden ist im Gebirge wohl am stärksten einzuschätzen.
Fabio Aru und Vincenzo Nibali: Die Zeit ist reif für Aru, findet das Team Astana, das sich frühzeitig auf ihn als Kapitän festlegte. Nibali fuhr stattdessen den Giro und gewann nach einem beeindruckenden Finish. Jetzt soll der "Hai von Messina" seien Nachfolger ganz nach vorn eskortieren, danach könnten sich die Wege trennen. Nibali wird mit dem Radprojekt des Prinzen von Bahrain in Verbindung gebracht. Aru ist ein Fahrer, der das Risiko sucht, aber seine Leistungen beim Critérium du Dauphiné waren bis auf einen Etappensieg durchschnittlich. Dass das nichts heißen muss, hat Nibali bei seinem Triumph 2014 bewiesen.
Thibaut Pinot und Romain Bardet: Seit 1985 warten die Franzosen auf einen heimischen Sieger bei ihrer Tour, Pinot und Bardet sind die aktuelle Antwort auf die Sehnsüchte der Fans. Pinot hatte 2015 einen unglücklichen Auftritt, gewann dann jedoch in Alpe d'Huez, Bardet holte sich den Titel des kampferischsten Fahrers der Tour. Die Grande Nation hofft, dass einer von beiden diesmal in den Kampf um den Gesamtsieg eingreifen kann. Das Rennen bereichern werden sie mit ihrer Angriffslust allemal.





