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Volleyball
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DVV-Frauen: Kontrollierter Absturz

Das Team von Felix Koslowski ist erstmals abgestiegen
Das Team von Felix Koslowski ist erstmals abgestiegen
Foto: © imago sportfotodienst
26. Juni 2016, 12:54

Alle Spiele verloren, sang- und klanglos abgestiegen: Mit einer ernüchternden Bilanz traten die deutschen Volleyballerinnen ihre Rückreise vom letzten Grand-Prix-Vorrundenturnier in Hongkong an. Die neu formierte Nationalmannschaft stieg im Grand Prix erstmals aus der Gruppe 1 ab. 

"Der Grand Prix war hart für mein Team, aber es hat sein Bestes gegeben", sagte Bundestrainer Felix Koslowski nach neun Niederlagen in den insgesamt neun Gruppenspielen. Im kommenden Jahr muss der 32-Jährige mit seinen Schützlingen zum ersten Mal in der Geschichte des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) in der zweiten Division des Wettbewerbs ran - und am besten direkt wieder aufsteigen.

Der bittere Sturz aus der Eliteklasse hatte schon am Samstag nach dem 0:3 gegen Vizeweltmeister China festgestanden, tags darauf kassierte das DVV-Team noch ein 0:3 gegen die Niederlande. Allerdings setzte Koslowski in der Vorrunde des prestigeträchtigen Grand Prix vermehrt auf junge Talente. Für die Weltspitze aber reichte das zunächst einmal nicht.

Nach dem Aus in der Olympia-Qualifikation stecken die "Schmetterlinge" mitten im Umbruch. Immer wieder ließ die junge Truppe gegen die Topteams aufblitzen, dass es an Talent nicht mangelt. Satzgewinne gegen Weltmeister USA, Thailand, Japan und die Türkei zeigten das Potenzial, doch die Konstanz fehlte. "Wir sind immer in der Lage, ein oder zwei Sätze gut zu spielen, aber es reicht noch nicht, um ein komplettes Match auf diesem Niveau zu bestreiten", zog Koslowski Bilanz.

Abstieg als einkalkuliertes Risiko

Nach dem Abgang von Trainer Giovanni Guidetti im Januar 2015, dem erfolglosen achtmonatigen Gastspiel seines Nachfolgers Luciano Pedullà und dem Scheitern in der Olympia-Ausscheidung zur Jahresbeginn war es Zeit für einen Neuanfang im DVV-Team. Noch einmal soll die Mannschaft ein Großereignis wie die Sommerspiele möglichst nicht verpassen. Leistungsträgerinnen von internationalem Format wie Margareta Kozuch, Christiane Fürst, Heike Beier oder Maren Brinker gaben ihren Rücktritt bekannt oder bekamen eine wohlverdiente Pause.

Koslowski machte aus der Not eine Tugend, krempelte den Kader um und trat im Grand Prix mit der jüngsten Mannschaft aller Teilnehmer an - der Abstieg war dabei ein einkalkuliertes Risiko. Das Durchschnittsalter im Team lag bei nur 22 Jahren, Libero Lenka Dürr war mit 25 schon die erfahrenste Akteurin im Kader. Zum Teil verfügten Koslowskis junge Spielerinnen zu Beginn der Gruppenphase noch nicht einmal über Länderspielerfahrung. Kaum überraschend war deswegen, dass die drei Duelle mit Weltmeister USA und die zwei Begegnungen mit China zu Lehrstunden gerieten. Allerdings ist auch die europäische Konkurrenz derzeit enteilt.

Schnelle Rückkehr angepeilt

"Die jungen Spielerinnen haben angedeutet, zu was sie in der Lage sind, dies müssen sie nun konstant abrufen. Der Anfang soll im nächsten Jahr in der zweiten Gruppe erfolgen, das Fernziel ist der Aufbau einer absolut konkurrenzfähigen Mannschaft im Hinblick auf Tokio 2020", sagte DVV-Pressesprecher Thilo von Hagen.

Der Verband hat nun die Möglichkeit, die Youngster behutsam aufzubauen. Doch zu lange Zeit dürfen sich die Verantwortlichen nicht lassen. Nur wer regelmäßig Spiele auf Topniveau bestreitet, kann auch konkurrenzfähig bleiben. Dafür müssen die Schmetterlinge so schnell wie möglich zurück in die Weltspitze.

Italien
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Brasilien
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14:00
So, 06.08.
Beendet
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