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Vietoris tobt: "Das allergrößte Arschloch!"

Christian Vietoris wurde um den möglichen Sieg gebracht
Christian Vietoris wurde um den möglichen Sieg gebracht
Foto: © imago sportfotodienst
25. Juni 2016, 14:15

Der Italiener Edoardo Mortara hat den siebten DTM-Lauf auf dem Norisring gewonnen und die seit 2002 währende Durststrecke von Audi nach 13 Mercedes-Siegen in Folge unter fragwürdigen Umständen beendet.

Der 29-Jährige war Nutznießer einer kapitalen Kollision, bei der sein Markenkollege Mattias Ekström die beiden führenden Mercedes von Pole-Setter Christian Vietoris und Meisterschaftsspitzenreiter Robert Wickens abschoss.

"Das ist das allergrößte Arschloch, unglaublich. Erst macht er auf Sonnyboy im Fahrerlager, dann räumt er alle ab. Er soll bleiben, wo er ist. Ich will ihn gar nicht sehen", polterte Vietoris in der "ARD" über Ekström.

Auch einige Zeit nach dem Rennen sind die Emotionen noch nicht abgekühlt, und Vietoris verteidigt seine deftige Aussage: "Ich habe es einfach gesagt, weil ich megagenervt von der Situation war. Er hat die beiden führenden Mercedes mit einem Move rausgenommen, der nichts mit Motorsport zu tun hat", so der Deutsche.

"Er hat viel zu spät gebremst, und wenn ich nicht da gewesen wäre, wäre er wohl noch 100 Meter weiter geradeaus gefahren", hadert Vietoris, der von einem erfahrenen Piloten wie Ekström eigentlich erwartet, dass er seinen Bremspunkt richtig setzt. Dass der Schwede laut eigener Aussage die Kurve ohne Vietoris bekommen hätte, kann dieser nicht nachvollziehen: "Hat man ja gesehen. Vielleicht nicht die Kurve, sondern eine andere Kurve...", sagt er kopfschüttelnd.

"Er hat gegrinst und war wieder weg"

Ekström zeigte sich nur bedingt einsichtig: "Ich wollte Robert überholen. Ich habe ein bisschen Bremskraft verloren und den Vietoris getroffen. Für ihn tut es mir leid. Die Räder blockieren ein bisschen. Wickens hat hart gekämpft, damit muss er leben. Bei Vietoris muss ich mich entschuldigen. Zu Robert sage ich, dass das Racing ist."

Vietoris nahm die Entschuldigung nicht an. "Er hat keine Argumente geliefert. Er hat sorry gesagt, hat gegrinst und war wieder weg", schildert der Mücke-Pilot. "Grundsätzlich bin ich bereit, jede Entschuldigung anzunehmen, wenn sie ernst gemeint ist. Er hatte ein Riesengrinsen auf seinen Backen gehabt und tanzt da vor mir in der Box rum - das kann ich nicht ernst nehmen", winkt er ab und fordert so langsam drastische Konsequenzen für den Audi-Piloten, der im Laufe der Saison schon gegen andere Piloten wie Antonio Felix da Costa ("Pappnasen") ausgeteilt hatte.

"Langsam ist es mal an der Zeit, über eine Rennsperre nachzudenken", fordert Vietoris ein Einschreiten der Rennkommissare. Denn seiner Meinung nach habe sich Ekström schon öfter auf der Strecke danebenbenommen. "Es gibt genügend Highlights in jedem Rennen, wo man weiß, was Eki macht und was nicht", meint er vielsagend und bringt einen anderen Crashpiloten ins Spiel: "Ich will ihn nicht mit Pastor Maldonado vergleichen, da ist er schon besser...", meint er zwar. Doch der Querverweis sagt schon viel aus.

Mortara übernimmt Gesamtführung

Für Wickens und Ekström war das Rennen beendet, Vietoris kam mit schweren Beschädigungen an seinem Boliden nur auf Rang zehn ins Ziel. Dem für seine aggressive Fahrweise bekannten Ekström droht eine Rückversetzung für den achten Saisonlauf am Sonntag (13:10 Uhr) auf dem 2,3 km langen Traditionskurs.

Hinter Mortara wurde Norisring-Rekordsieger Jamie Green (Großbritannien/Audi/vier Siege) Zweiter vor Mercedes-Pilot Paul di Resta (Großbritannien). Als bester BMW-Pilot kam Ex-Meister Marco Wittmann (Markt Erlbach) bei seinem Heimrennen auf Rang vier.

Mortara übernahm mit 69 Punkten die Gesamtführung vor Wittmann (67) und Green (63). Wickens fiel mit weiterhin 58 Punkten auf den fünften Rang zurück.

Norisring 2016

1SchweizEdoardo Mortara41:09.983m
2GroßbritannienJamie Green+0.448s
3GroßbritannienPaul Di Resta+0.820s
4DeutschlandMarco Wittmann+4.052s
5KanadaBruno Spengler+6.648s

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