Lewis Hamilton hat beim Großen Preis von Europa in Baku ein total verkorkstes Qualifying erwischt. Der Brite, der allen drei Trainings noch zur Bestzeit gefahren war, verbremste sich im zweiten und im entscheidenden Qualifying-Durchgang und musste in den Notausgang. Drei Minuten vor Schluss schlug der Weltmeister innen in einer Kurve an und musste mit demolierter Radaufhängung aussteigen - die Rennleitung musste das Qualifying abbrechen.
Am Ende war es Teamkollege Nico Rosberg, der sich die Pole mit 1:42.758 Minuten sichern konnte, mit 0,757 Vorsprung Rückstand auf Sergio Perez. Der Force-India-Pilot wird wegen Getriebewechsels noch bestraft und rückt um fünf Positionen nach hinten. Der dritte Rang ging an Daniel Ricciardo, der exakt dieselbe Zeit fuhr wie Sebastian Vettel im Ferrari (+1,208 Sekunden) gefolgt von Teamkollege Kimi Räikkönen (+1,511).
"Ist echt cool gelaufen heute", sagte Rosberg, der von einem der "aufregendsten Qualifying seit langer Zeit" sprach: "Die Rennstrecke ist sehr gelungen, das wird ein spannendes Rennen." Der Wiesbadenernannte Hamilton trotz dessen desaströsen Samstags als einen der gefährlichsten Herausforderer im Rennen: "Man darf den Lewis nicht vergessen."
Sebastian Vettel war mit der eigenen Leistung "nicht ganz zufrieden. Ich habe in der letzten Runde die ersten beiden Ecken nicht optimal erwischt, dort habe ich ein bisschen Zeit liegenlassen, ansonsten war ich mit der Runde super zufrieden. Ohne das hätte es locker zu Platz 3 gereicht, viel mehr wäre aber nicht möglich gewesen", sagte er am "Sky"-Mikrofon.
Rang sechs belegte Felipe Massa im Williams (+1,725) vor Daniil Kwjat im Red Bull (+1,959) vor Valtteri Bottas im Williams (+2,488) und Lewis Hamilton. Das Schlusslicht in den Top 10 bildete Max Verstappen im Red Bull, der keine gezeitete Runde fuhr.
Am Ende des ersten Qualifying-Durchgangs schieden wie immer die langsamsten sechs Fahrer aus: Rio Haryanto und Pascal Wehrlein im Manor vor Jenson Button (McLaren), Marcus Ericsson (Sauber) sowie die beiden Renaults von Kevin Magnussen und Jolyon Palmer.
Nach dem zweiten Durchgang, indem sich Hamilton auf dem Reifensatz für den Rennstart einen Verbremser neben die Strecke leistete, mussten die Fahrer auf den Positionen elf bis 16 aussteigen: Romain Grosjean (Haas), Nico Hülkenberg (Force India), Carlos Sainz (Toro Rosso), Fernando Alonso (McLaren), Esteban Gutierrez (Haas) sowie Sauber-Fahrer Felipe Nasr.

