Der Sieg in Monte Carlo scheint ihn zu beflügeln: Lewis Hamilton sicherte sich im Freitagstraining beim Grand Prix von Kanada mit einer beeindruckenden Performance die Bestzeit. Seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg nahm er eine halbe Sekunde ab, Sebastian Vettel immerhin deren 0,3.
Die Überlegenheit des viermaligen Montreal-Siegers war deutlicher, als es die Zeitentabelle ausdrückt, denn Hamilton hatte als Speerspitze phasenweise eine volle Sekunde Vorsprung auf den ersten Mercedes-Verfolger. Außerdem musste sich Vettel extrem strecken, um so nahe an ihn heranzukommen - auf seiner schnellsten Runde hätte er seinen Ferrari beinahe in die "Wall of Champions" gesetzt. Und auch teamintern hatte Hamilton jederzeit alles unter Kontrolle.
"Wir haben immer noch einiges an Luft nach oben in unserem Auto. Aber alles hat heute bei mir gut funktioniert, wir schauen nach vorn", sagte ein durchaus zufriedener Vettel, der in dieser Saison noch ohne Sieg ist und in der Meisterschaft 46 Punkte Rückstand auf Rosberg aufweist.
Die beiden Red Bulls belegten die Positionen vier und fünf, allerdings schon mit einer Sekunde Rückstand. Max Verstappen fährt erstmals mit jenem Motorenupdate, das Daniel Ricciardo schon in Monaco hatte, und war prompt um 0,012 Sekunden schneller. Sechster wurde Valtteri Bottas, Siebter (nach technischen Problemen und Motorwechsel zu Mittag) Jenson Button. Besonderheit: Der Williams- und der McLaren-Pilot fuhren exakt die gleiche Zeit!
Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen wartete am längsten mit dem Wechsel von Soft auf Ultrasoft, lag daher auch lange Zeit an letzter Position. Als er dann auf Zeitenjagd ging, blieb er deutlich hinter Vettel zurück. Letztendlich wurde es mit gut einer Sekunde Rückstand der zehnte Platz, vor Nico Hülkenberg (Force India/+1,109) und Carlos Sainz (Toro Rosso/+1,198). Pascal Wehrlein (Manor) wurde 21., war diesmal aber immerhin schneller als sein Teamkollege.
Die beste Nachricht aus Sicht von Felipe Massa (Williams) war übrigens, dass er trotz des Abflugs am Vormittag von der ersten Minute an trainieren konnte, auch wenn es am Ende nicht für eine Top-10-Platzierung reichte. Und Verstappen darf als erfreulich verbuchen, dass er für die Blockade von Bottas im ersten Freien Training nur eine Verwarnung, aber keine Strafe kassierte.

