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Werth erneut deutsche Dressur-Meisterin

Isabell Werth sicherte sich eine weiteren Deutschen Meistertitel
Isabell Werth sicherte sich eine weiteren Deutschen Meistertitel
Foto: © dpa
04. Juni 2016, 14:14

Das Grinsen im Gesicht von Isabell Werth hätte breiter kaum sein können. "Ich bin ja eigentlich zu alt für dieses Wort, aber das war supergeil", sagte die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt, nachdem sie im Rahmen der deutschen Meisterschaften in Balve den Titel im Grand Prix Special gewonnen hatte.

84,29 Prozentpunkte - ein international herausragendes Ergebnis für eine Prüfung, in der Werths nachtschwarze Stute Weihegold im Stil eines Champions durch das Viereck tanzte.

Die Weltranglistenerste Kristina Bröring-Sprehe, im Grand Prix am Freitag noch knapp vor Werth, landete im Special auf dem für sie eher ungewohnten dritten Platz hinter Dorothee Schneider (auf Showtime/ 83,176). Ihr Rapphengst Desperados hatte am Ende der ersten Passage gescheut und kurz den Gehorsam verweigert. Danach zeigten Reiterin und Pferd wie immer Leistung auf allerhöchstem Niveau, doch die Punktabzüge warfen sie deutlich zurück.

"Er hat sich halt erschrocken und einen kleinen Salto gemacht", sagte Bröring-Sprehe, deren ansonsten so strahlendes Lächeln unmittelbar nach der Prüfung ein kleines bisschen eingefroren war: "Desperados hat trotzdem eine super Leistung gezeigt."

Wie Phönix aus der Asche

Isabell Werth war dagegen mit sich, der Welt und ihren Pferden zufrieden, belegte sie doch mit dem Hengst Emilio außerdem den vierten Platz im Special. Dabei hatte es noch vor sechs Wochen so ausgesehen, als könnten die Reiterspiele in Rio im schlimmsten Fall ganz ohne die fünfmalige Olympiasiegerin stattfinden. Wegen Verletzung ihrer beiden Toppferde Bella Rose und Don Johnson war Werth zwischenzeitlich "in ein schwarzes Loch gefallen", dem sie mittlerweile wie Phönix aus der Asche entstiegen ist.

Den größten Anteil daran haben ihre beiden aktuellen Turnierpferde Weihegold und Emilio. Die hochveranlagte Stute und der bisweilen noch etwas ungestüm-bockige Hengst haben nahtlos die Lücke ausgefüllt, die vor allem Bella Rose hinterlassen hat. "Es ist, als würden sie sagen: Jetzt komm, lass die beiden Patienten mal zu Hause, wir machen das schon", sagte Werth lächelnd. Auf dem Weg nach Rio hat sie nun die schwere Aufgabe, sich für ein Pferd zu entscheiden: "Das ist wirklich nicht ganz leicht."

Rio-Teilnahme scheint immer gewisser

Im abschließenden Grand Prix Kür am Sonntag (11:00 Uhr) startet Werth mit Emilio. Der junge Hengst muss nach Aussage seiner Reiterin "noch ein bisschen Wettkampf-Atmosphäre kennenlernen". Es ist Emilios erste Kür mit Musik, Weihegold, so Werth, "hat ja in Wiesbaden schon gezeigt, dass sie mit Musik umgehen kann".

Nach der Kür-Entscheidung wird Bundestrainerin Monica Theodorescu ihre vierköpfige Equipe für den CHIO im Juli in Aachen nominieren, wo dann die endgültige Entscheidung im Hinblick auf den Olympia-Kader fällt. "Wer sich in Aachen zeigt, muss mit nach Rio", sagte Werth am Samstag in Balve. An ihr wird mit einiger Sicherheit kein Weg vorbeiführen.

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